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Archiv Ebern
Immer Abriss statt Sanierung?

Am 13.9.2015 beschäftigte sich der Deutschlandfunk mit dem Thema:
„Ungeliebte 50er-Jahre – Deutscher Denkmalschutz hadert mit der Nachkriegsmoderne“.
In der Einleitung des Beitrags war zu lesen:
„
Die Bauten der 50er-Jahre in ihrer betonten Nüchternheit galten einst als Symbole eines demokratischen, prunklosen Nachkriegsdeutschlands, heute sind sie immer wieder von Zerstörung bedroht. Überall gibt es fertige Abrisspläne, deren Umsetzung bisher nur durch heftige öffentliche Kontroversen verhindert wurde.
“
Verglichen mit der aktuellen Situation in Ebern im Jahre 2018 muten diese Worte aus dem Jahr 2015 geradezu gespenstisch an. So als hätte der Deutschlandfunk das Orakel von Delphi nach der städtebaulichen Zukunft von Ebern befragt.
Aber nicht Pythia, die weissagende Priesterin mit verändertem Bewusstseinszustand prophezeite den mutmaßlich bevorstehenden radikalen Stadtumbau mit der Abrissbirne, sondern die Meldungen tröpfelten nach und nach über die örtliche Zeitungslandschaft ins öffentliche Bewusstsein. Von verschiedenen Seiten geschickt relativiert, eine bessere Lösung sei – nach Kanzlerinnenart – nicht zu sehen.
Abrissliste
Auf der aktuellen Abrissliste stehen: das Gymnasium mit Wohnhaus des Hausmeisters und das Gebäude der ehemaligen Kreisberufsschule (Baujahr 1954) samt Werkstätten.
Sollte sich die Landesbaudirektion für einen Neubau im Areal Gasthof Post/Filmburg (Delta-Markt) entscheiden, wie es die Neue Presse am 8.3.2018 angedeutet hatte, dann würden vielleicht auch noch der historische Gasthof und die alte Filmburg (60er-Jahre) zu Bauschutt zerkleinert werden.
Schon weg
In den vergangenen paar Jahren gingen schon verlustig: das Burglichtspiele-Kino (abgebrannt), der Bahnhof im Erscheinungsbild der 60er-Jahre (Abriss), der BayWa-Silo im Hochhaus-Stil (Abriss), das alte Hallenbad aus den 70er-Jahren (Abriss), die 1933 erbaute Kujath-Villa am Anlagenring (Abriss) und das Wohnheim der Meisterschule (ehemaliges Nebengebäude der alten Landwirtschaftsschule mit Landwirtschaftsamt, Abriss).
Nicht alles konnte bewahrt werden
Der tristen Architektur des alten Hallenbades mit dem später aufgesetzten Walmdach hat wahrscheinlich kaum einer nachgetrauert. Das Kujath-Haus: geschenkt. Trotzdem, so viele Häuser aus den 30er-Jahren hat Ebern nicht zu bieten.
Mit seiner verschachtelten Etagen-Anordnung ist sicherlich auch das Gymnasium aus den 70ern grundsätzlich ein erhaltenswertes Gebäude. Aber angesichts von Brandschutz-Vorschriften und der Tatsache, dass der laufende Unterrichtsbetrieb beibehalten werden muss, scheint es nachvollziehbar, dass Abriss und Neubau an leicht versetzter Stelle einen gangbaren Weg bilden.
Der Teilabriss an der alten Landwirtschaftsschule mit dem Ersatzneubau aus Holz steht aus architektonisch-ästhetischer Sicht eher auf wackeligen Füßen, bedeutet er doch voraussichtlich einen krassen Stilbruch.
Faßoli-Haus gerade noch erhalten
Ältere Bürger erinnern sich vielleicht noch daran: Um ein Haar wäre auch das damals lidschäftige Faßoli-Haus abgebrochen worden. Die einzige Stadt-Villa ihrer Art in Ebern. In den 80er-Jahren hätte nämlich eine sogenannte „Panzer-Straße“ über das Anwesen zur Kaserne führen sollen.
Zudem schlug Jugendstil-Häusern in den 80er-Jahren etwa so wenig Wertschätzung entgegen wie heute Bauten aus den 50er-Jahren.
Dass damals über das Faßoli-Haus öffentlich diskutiert worden war, mag geholfen haben, dass die Stadt von den Abbruch-Absichten wieder abgerückt ist. Glücklicherweise wurde die „Verteilerspange“ später anders, über das Gelände der ehemaligen Gärtnerei am Rückgraben geführt.
Wie es zum unnötigen Plan kam, die Berufsschule abzureißen
Warum die Kreisberufsschule geschleift werden soll, ist gar nicht nachvollziehbar. Das Gebäude soll sogar über einen Aufzug verfügen und wirkt gut erhalten, wenn auch nicht auf modernstem Stand.
Das Problem scheint eher im fehlenden Nutzungskonzept zu liegen. Seit dem Abzug der letzten Metallklasse findet nämlich in Ebern kein Berufsschulunterricht mehr statt. Zwar haben sich verschiedene Institutionen eingemietet. Aber unterm Strich dürfte dem Landkreis als Eigner der Unterhalt zu teuer kommen.
Geht man nach dem Artikel „Raum für Eberns Zukunftspläne“ in der Neuen Presse vom 2.3.2018, dann könnte sich das Zustandekommen der Abrissabsichten so erklären:
Ursprünglich wollte die Stadt vom Landkreis nur einen Bauplatz für eine neue Kindertagesstätte kaufen. Landrat Wilhelm Schneider (CSU) witterte die Chance, nicht nur einen Teil, sondern das ganze 13.000 Quadratmeter große Schulgelände, das dem Landkreis gehört, loszuwerden.
Damit die Stadt das Grundstück auch wirklich kaufte, versprach der Landkreis, das Schulhaus einzureißen. Somit habe Ebern neue Flächen zur sogenannten „Innentwicklung“, sprich ein (voll erschlossenes) Neubaugebiet, gewonnen.
Das Schicksal hatte seinen Lauf genommen. Ob es noch zu stoppen ist? Wie hieß es doch gleich beim Deutschlandfunk: „… Abrisspläne, deren Umsetzung bisher nur durch heftige öffentliche Kontroversen verhindert wurde“. Und das Faßoli-Haus lehrt uns, dass schon verloren Geglaubtes doch erhalten werden kann. Man es muss halt wollen.
(ibg, 11.3.2018)
Kreis will Berufsschule abreißen

Wie infranken.de und Neue Presse am 2.3.2018 meldeten, soll das Gebäude der ehemaligen Berufsschule in Ebern abgerissen werden. Die Stadt plane, das Grundstück neu zu bebauen. Laut Zeitungen sollen ein Kindergarten mit Kinderkrippe und barrierefreie Wohnungen entstehen.
Städtebauliches Ensemble
Die alte Berufsschule stellt das architektonische Pendant zur ehemaligen Landwirtschaftsschule (heute Schreinermeisterschule) dar. Beide Schulgebäude bilden gewissermaßen ein städtebauliches Ensemble, das richtungsweisend für den späteren Siedlungsbau war.
Eigentlich sind beide Schulen auch Denkmäler, die an den wirtschaftlichen und städtebaulichen Aufbruch in den 50er-Jahren und Eberns Zeit als Kreisstadt erinnern.
Das Mini-Max-Prinzip erklärt das Wirtschaftswiki der FH Aachen.
(ibg, 2.3.2018)
Vorschau – Heimatmuseum

Im Sommer 2019 wird eine Ausstellung über Honigbienen im Heimatmuseum Ebern zu sehen sein. Das ist einem Facebook-Post der Museologie an der Universität Würzburg zu entnehmen.
Das Ausstellungsprojekt haben Studenten/-innen der Uni Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Heimatmuseum Ebern erarbeitet, kann aber bereits im Zeitraum vom 12. April bis zum 7. Oktober 2018 im „Lab 13“ im Rahmen der Landesgartenschau Würzburg angeschaut werden.
„Lab 13“ ist ein Gebäude auf dem Gelände der Landesgartenschau Würzburg.
(ibg, 1.3.2018)
Die Krankenhaus-Vorgänger
Das war nicht mehr im öffentlichen Bewusstsein der Stadt: Bevor das Eberner Krankenhaus 1912 fertig geworden ist, hatte es bereits eine Vorgängereinrichtung im Bezirk gegeben.
Dabei handelte es sich weder um das Spital noch das alte Siechen- und Armenhaus in Ebern, das laut Georg Ludwig Lehnes „weit oberhalb der Stadt und rechts am Wege nach Eiringshofen auf dem (…) Siechenanger“ gelegen war. 1582 soll es noch gestanden haben und vermutlich im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) niedergebrannt worden sein.
Kreis-Amtsblatt von 1877
„Im-Baunachgrund.de“ hat ein Dokument aus dem Jahr 1877 entdeckt, das uns einen Einblick ins heimatliche Krankenhauswesen zum Ende des 19. Jahrhunderts gewährt. Dabei handelt es sich um das „Königlich-Bayerische Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg“ aus dem Jahr 1877.
So veröffentlichte die königliche Kreisregierung in Würzburg anfangs noch jährlich eine Übersicht der Krankenanstalten im Kreis (heute Regierungsbezirk). Ab 1877 begnügte man sich damit, die Übersicht nur noch alle drei Jahre neu aufzustellen.
Aus der regelmäßigen Zusammenstellung der damaligen Anstalten für Krankenpflege sollte u.a. deutlich werden, „mit welchem Erfolge mehrere Distrikte ihre Anstrengungen fortgesetzt haben, die erforderlichen Mittel zur Herstellung ordentlicher Krankenanstalten anzusammeln.“
1876: Für neue Krankenhäuser in Ebern und Baunach angespart
Folgt man den Ausführungen des „Königlich Bayerischen Kreis-Amtsblattes“, dann waren im Jahr 1876 im Distrikt Ebern schon 8.614 Mark und im Distrikt Baunach 1.269 Mark für den Bau von Distriktskrankenhäusern angespart worden (S. 1173, 1174).
„Lokalkrankenanstalt Baunach“
Nicht nur das, im Bereich des Bezirksamtes Ebern, das aus den Distrikten Ebern und Baunach bestand, hatte es einen Vorläufer für das schließlich 1912 fertiggestellte Distriktskrankenhaus in Ebern gegeben. Das Kreis-Amtsblatt nennt die „Lokalkrankenanstalt Baunach“, im Eigentum der Gemeinde und mit drei „gut eingerichteten Krankenzimmern“ (S. 1171, 1172).
Wörtlich heißt es im Kreis-Amtsblatt: „Außer der lokalen Krankenanstalt im Armenhause zu Baunach besteht im Amtsbezirke Ebern noch keine Anstalt für Krankenpflege; die Distrikte Baunach und Ebern haben indeß die mit einem * bezeichneten Summen behufs seinerzeitiger Errichtung von Distriktskrankenhäusern angesammelt.“

Das Krankenhauswesen in Hofheim war noch viel älter als berichtet
Eine weitere Überraschung: Die Krankenhausgeschichte in Hofheim i.UFr. ist viel älter als gemeinhin bekannt geworden war. In der Übersicht des Kreis-Amtsblattes von 1877 wurde nämlich ein Krankenhaus „im Eigenthum d. Stadt Hofheim“ aufgelistet, „errichtet 1856“. Es war ausgestattet mit „sieben Krankenzimmern und drei Zimmern, welche von drei barmherzigen Schwestern, die die Krankenpflege besorgen, bewohnt werden.“
Anlässlich der Schließung des Hofheimer Krankenhauses im Jahre 2017 berichteten heimische Zeitungen aber nur, dass das Hofheimer Krankenhaus 1895 als Distriktskrankenhaus erbaut worden war. Es hatte jedoch diesen Vorläufer gegeben.
Auch in Haßfurt gab es ein altes Krankenhaus
Sogar in Haßfurt hat es dem Kreis-Amtsblatt zufolge ein Hospital gegeben, und zwar das „Gesellen- und Dienstbotenspital der Stadt Haßfurt, errichtet 1849“. Es verfügte über sieben Zimmer für Kranke mit acht Betten, zwei Zimmer mit zwei Betten für Patienten mit ansteckenden Krankheiten und zwei Zimmer für „barmherzige Schwestern – die den Wärter- und Haushaltungsdienst“ versahen.
(ibg, 21.2.2018)
Plötzlich war die Hecke weg

Reutersbrunn, ein idyllisches Dorf mit gepflegten Grünflächen und bei Ebern gelegen. Die Einwohner wollten es schön haben, beteiligten sich an der Dorferneuerung, pflanzten Bäumchen, erfreuten sich an wohlgeschnittenen Hecken. Die Pflegearbeiten teilte man sich in der Dorfgemeinschaft untereinander auf.
Eines Tages, Beobachter sprechen vom 7. Februar 2018, ratterte plötzlich eine große Maschine durch den Ort. Ratatazong, ratatazong! Weg war zwar nicht der Balkon, aber dort, wo anscheinend einmal eine Hecke gewesen war und vor zehn oder zwölf Jahren Bäumchen angepflanzt worden waren, sieht es nun ziemlich „geschert“ aus.
So ähnlich wie mit der Frisur: Der Versuch, sich selber die Haare zu schneiden, kann schon mal in einem optischen Desaster enden.
Mancher Beobachter, so ist es Im-Baunachgrund.de zugetragen worden, kann sich mit der Art und Weise dieser „Bescherung“ überhaupt nicht anfreunden, zumal diese auch noch ziemlich unvermittelt stattgefunden habe.
Für die Zukunft wünsche man sich daher „Chefbehandlung“, wenn man es durch die Blume sagen möchte. Schließlich lautet nicht umsonst ein Werbespruch im Gartenbau: „Baum- und Gartenpflege ist Vertrauenssache!
(ibg, 13.2.2018)
Informationen ohne Worte


In Ebern würde man gern mehr auf die örtlichen Schulen aufmerksam machen, und zwar per Hinweisschild. Egal, ob per Text oder Bild. Aber der Amtsschimmel hat dazu seine eigene Meinung: Er wiehert.
Grundsätzlich kämen zwei Möglichkeiten für die Schilderei in Frage: Schrift oder Piktogramme. Jetzt meinen die einen so, die anderen so.
Zwar stimmt es: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Diese Metapher bzw. dieses Sprichwort drückt aus, dass ein bestimmter Sachverhalt mit einem Bild oft einfacher als mit Text erklärt werden kann. Nur: Immer trifft das auch nicht zu.
Piktogramme werden verwendet, um Informationen ohne Worte transportieren zu können. Viele dieser stilisierten Darstellungen funktionieren international und in der Regel ohne Buchstaben. Damit liegt der wesentliche Vorteil auf der Hand: Die Kommunikation kann sprach- und kulturneutral erfolgen. Kein Wunder, dass daher Piktogramme gerne in Sportstätten, auf Messen, in Bahnhöfen und auf Flughäfen eingesetzt werden.
Aber machen diese platzsparenden Bildchen auch woanders Sinn? Als Gefahrensymbole und beim Brandschutz ganz sicher, denn in diesen Bereichen kommt es darauf an, dass sie von möglichst vielen, besser noch von allen Beteiligten, unabhängig von individuellen Sprachkenntnissen, verstanden werden können. Auch an Eindeutigkeit mangelt es meistens kaum: Ein Feuerlöscher ist ein Feuerlöscher ist ein Feuerlöscher.
Und was taugen Piktogramme als Wegweiser im Straßenverkehr? Da kommt es darauf an, was und wie uns ein Piktogramm etwas mitteilen will. Denn anders als ein Passagier im Bahnhof kann der Autofahrer im Zweifelsfall ein Piktogramm nicht längere Zeit studieren, um sich die Bedeutung zu erschließen.
Sobald ein Piktogramm wahrgenommen wird, müssen Sinn und Inhalt gleichzeitig mit transportiert werden. Das mag ganz gut beim Krankenhaus-Piktogramm gelingen, ein schwarzes Häuschen mit einem roten Kreuz darinnen. Bei den Piktogrammen für Tankstellen kann es schon vertrackter werden, etwa wenn die Buchstaben LPG (Zeichen 365-53, StVO: Autogastankstelle), wahlweise CNG (Zeichen 365-54, StVO: Erdgastankstelle) dazukommen.
Oder was soll ein großes M in einem stilisierten Häuschen bedeuten (touristische Beschilderung für Museen). Für Schulen fehlen amtliche Sinnbilder ganz und gar, nur für den nichtamtlichen Gebrauch kursieren unterschiedlichste Formen. Was dann buchstäblich nicht mehr darstellbar ist, das dürften verschiedene Piktogramme für die unterschiedlichen Schulformen sein: Ein Piktogramm fürs Gymnasium, eins für die Realschule, eins für die Musikschule usw. Dann ist doch der Text klar im Vorteil.
(ibg, 12.2.2018)
Manfred Werner - Tsui, Lizenz: CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Das sind gute Nachrichten: Die Klasse 6b am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern hat ein Pausenkonzert von Radio Bamberg gewonnen! Damit ist die 6b die coolste Klasse der Region 2018!
Am Mittwoch, 7.2.2018, tritt die Hip-Hop-Band „Bambägga“ mit DJ Startklar am Gymnasium in Ebern auf, gesponsert vom Radio-Bamberg-Team.
Die beiden Radio-Moderatoren, Jörg Wagner und Fabian Hollet, waren am Montag, 5.2.2018, in der Schule und haben die Klasse mit der Nachricht vom Konzert-Gewinn überrascht.
(ibg, 6.2.2018)
Soll Sterben 1.200 € teurer werden?

Zwischen den Zeilen, aber dennoch unmissverständlich werden im Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern (26.1.2018, PDF-Download) deutlich höhere Bestattungsgebühren angekündigt:
„
… dass die Gebühreneinnahmen (z.B. für Grabplätze) und die Bestattungskosten die Gesamtaufwendungen für die derzeit 15 bestehenden kommunalen Friedhöfe vollständig decken müssen.
…
Im Jahr 2016 ergab sich im Bereich Friedhofswesen im Haushalt der Stadt Ebern ein Defizit von 88.500 Euro (Einnahmen: 90.000 Euro; Ausgaben: 178.500 Euro).
Für das Jahr 2017 wird die Stadt Ebern rund 113.000 Euro in die Hand nehmen müssen.
‚Hier ist eine Anpassung und eine Erhöhung der Gebühren gefordert, um zukünftig kostendeckend zu arbeiten‘, erklärt Bürgermeister Jürgen Hennemann.
…
‚Im Jahr 2017 hatten wir in der Stadt Ebern insgesamt 93 Bestattungen. Davon waren 60 Urnen- und 33 Erdbestattungen‘, berichtet Bürgermeister Hennemann aus der Friedhofsstatistik.
“
Legt man die Daten aus dem Jahr 2017 sowie die beabsichtigte Kostendeckung zugrunde, dann würde das für die Zukunft eine durchschnittliche Erhöhung der Bestattungskosten um 1.215,05 Euro bedeuten (113.000 Euro geteilt durch 93 Bestattungen = 1.215,05 Euro pro Bestattungsfall).
Zwar ist noch gar nichts beschlossen. Aber im Zusammenhang mit der Diskussion um die Frage, ob ein zusätzlicher Naturfriedhof eingerichtet werden soll, dürfte die Debatte eine neue Dynamik gewinnen.
Denn angesichts der ins Gespräch gebrachten Gebührenerhöhung wird die Nachfrage nach einer wohnortnahen, kostengünstigen Bestattungs-Alternative voraussichtlich steigen.
(ibg, 26.1.2018)
Immer noch ohne Meinung!?

Kann man sich des Eindrucks erwehren, dass die Stadt das Thema „Naturfriedhof“ bis zuletzt aussitzen wollte? „Bis zuletzt“ heißt: Bis ein Geschäftsmann die Initiative ergriff und nun selber einen Naturfriedhof aufziehen möchte.
Die seitens von Stadtvertretern (daraufhin?) eilends vorgebrachten Vorschläge, alternative Urnen-Bestattungsmöglichkeiten in den bestehenden Friedhöfen anzubieten, kommen spät und greifen möglicherweise zu kurz. Denn es geht den Bürgern und Bürgerinnen nicht nur um Gräber, die keine gärtnerische Pflege benötigen. Es geht vielen einfach ums Geld. Das hört man immer wieder.
Konkret: Wie viel würde ein Urnengrabplatz im Naturfriedhof im Vergleich zu einem bestehenden Friedhof kosten? – Jeweils ohne teuren Grabstein.
Auf der Webseite Begraebniswald-Ebern.de wird bereits eine „Hausnummer“ genannt: „Urnengrabstellen können zu Preisen ab ca. 550 € erworben werden.“
Die Friedhofs- und Bestattungsgebühren der Stadt sind hier veröffentlicht (Stand 2012, PDF-Download).
Die Schwierigkeit dabei: Vergleiche sind nicht leicht anzustellen, weil sich die Preise aus individuell gebuchten Leistungen zusammensetzen. In der Regel werben aber die Betreiber von Naturfriedhöfen mit geringeren Kosten für die Hinterbliebenen – im Vergleich zu einem herkömmlichen Grab.
Ein paar aussagekräftige, öffentlich durchexerzierte Rechenbeispiele könnten also zu einer fundierten Meinungsbildung beitragen.
(ibg, 24.1.2018)
Unruhe um die Ruhestätten

Da hat man in Ebern seit Jahren offenbar etwas Wichtiges übersehen. Man hat sich um die Daseinsvorsorge gekümmert und bei der Jenseitsvorsorge den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Nicht generell, aber die Wünsche nach einem „Friedwald“ oder „Ruheforst“ hielt man offensichtlich nicht für besonders dringend.
Nun, so lasen wir in den Zeitungen, seien 1000 Unterschriften für einen Naturfriedhof im Wald, nur für Urnenbestattungen, zusammengekommen.
Weil heutzutage nichts ohne juristische Stolperschwellen über die Bühne gehen kann, darf so eine Urnenbegräbnisstätte nicht einfach „Friedwald“, „Ruheforst“, „Bestattungswald“ oder „Begräbniswald“ heißen, denn diese Begriffe führt das Deutsche Patent- und Markenamt als eingetragene Markenzeichen.
Gegen den Urnenfriedhof im Wald
Im September 2017 wurde im „Roten Eber“ der Eberner SPD einem zusätzlichen Naturfriedhof wenig Begeisterung entgegengebracht. Stattdessen sollten die vorhandenen städtischen Friedhöfe genutzt werden, hieß es.
Im dortigen Beitrag wurde auch erwähnt, dass Träger eines Friedhofs nur Gemeinden oder Kirchen sein könnten. Tatsächlich heißt es auf der Webseite des Bayerischen Innenministeriums:
„Das bayerische Bestattungsgesetz bestimmt, dass Träger eines Friedhofs eine juristische Person des öffentlichen Rechts sein muss. Deshalb gibt es in Bayern grundsätzlich nur Friedhöfe der Gemeinden, der Kirchen und derjenigen Religionsgemeinschaften, die den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts besitzen.“
Weiter heißt es: „In Bayern ist unter bestimmten Voraussetzungen auch die Einrichtung von Naturfriedhöfen zulässig. Dort sind zum Beispiel Urnenbeisetzungen an der Wurzel von Bäumen in Wäldern möglich. Auch solche Friedhöfe in der freien Natur sind (…) Friedhöfe in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft …“
Doch wer sich im Internet erkundigt, stellt fest, dass es in Bayern auch Naturfriedhöfe gibt, die offensichtlich nicht von Gemeinden oder Kirchen betrieben werden, sondern von z.B. „gräflicher“ Seite. Als sogenannter „Träger“ fungiert dann wiederum eine Gemeinde. Was immer hier auch „Träger“ bedeuten soll. Eine rechtliche Konstruktion, die vielleicht mit einem Fragezeichen versehen sein mag.
Für den Urnenfriedhof im Wald
Am 20. September 2017 meldeten sich dann die Freien Wähler Ebern als Fürsprecher eines Naturfriedhofes per Pressemitteilung (so kommt das in der Zeitung ohne Beigeschmack rüber) zu Wort. Vor allem aber fordern sie eine offene Diskussion mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Man könnte ergänzen: Pietät gehört auf den Friedhof, Diskussionen dagegen sollten lebendig sein, und sich evtl. auch nicht allzu lange hinziehen. Das Thema geistert nun schon gut drei Jahre durch den Blätterwald, siehe infranken.de vom 11. Dezember 2014. Wie hört man gelegentlich in der Stadt: „In Ebern dauert alles immer besonders lange.“
Weiter sind die Überlegungen zu den neuen Bestattungsformen im nahen Königsberg gediehen, wie die Main Post am 28. September 2017 zu berichten wusste.
(ibg, 20.9.2017, aktualisiert 28.9.2017)
Highspeed fürs Internet
Mehr Tempo für #Ebern, #Sandhof und #Fierst durch #Glasfaser-Ausbau.Ab Fertigstellung: neueste Technik für schnelles Internet. Bandbreiten bis zu 100 MBit/s möglich. Rund 2.000 Haushalte werden profitieren. ^mj pic.twitter.com/HtR36HkahJ
— Telekom Netz (@telekomnetz) 17. Januar 2018
Die Telekom kündigte am 17. Januar 2018 an, dass durch den Ausbau des Glasfasernetzes mehr Tempo im Internet für Ebern, Sandhof und Fierst möglich wird.
(ibg, 17.1.2018)
„Nicht bei den 7 Zwergen“
Die Baunach: Bach oder Fluss?

Die Baunach ist für die meisten Einheimischen ein Fluss. Gelegentlich trifft man aber auch auf Leute, die die Baunach als Bach bezeichnen. Was stimmt?
Die Suche nach einer Antwort führt zunächst zur Frage, wonach man Fließgewässer unterscheiden soll. Über Abgrenzungskriterien lässt sich trefflich streiten, und dabei wird sich vielleicht ein allseits anerkanntes Ergebnis nicht so schnell finden lassen.
Denn ein Frankfurter oder Kölner mag sich unter einem Fluss den Main oder den Rhein vorstellen. Für den Wüstenbewohner ist möglicherweise schon das ausgetrocknete Bachbett ein Fluss.
Beim Googeln purzeln einem dann allerhand angebliche Merkmale eines Flusses entgegen: Fünf Meter soll er mindestens breit sein, am besten auch schiffbar sein oder die Kronen zweier am Ufer gegenüberstehender Bäume dürften sich nicht berühren usw.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt (via Wasserforscher.de) hatte im Jahr 2012 eine Übersicht zur Klassifizierung von Gewässertypen veröffentlicht. Danach ist ein Bach 50 Zentimeter bis 2 Meter breit, 10 bis 50 Zentimeter tief und fließt bei Niedrigwasser mit 10 bis 100 Litern pro Sekunde ab.
Ein kleiner Fluss (es gibt auch die Kategorie „großer Fluss“) ist zwischen 2 und 10 Metern breit, besitzt eine Wassertiefe von 50 Zentimetern bis zu einem Meter und führt zwischen 100 und 5.000 Liter Wasser pro Sekunde.
Geht man nach den Kriterien des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, dann dürfte es sich bei der Baunach – ohne nun diese selbst vermessen zu haben – um einen kleinen Fluss handeln. Immerhin ist selbige laut Angaben des Umweltamtes (PDF-Download) auch noch 65,48 Kilometer lang.
(ibg, 7.12.2017)
Wikimedia Commons/KarlGruber, Lizenz: CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Im Jahr 1955 gründete der Fotograf Hans Tillig den Lichtbildverlag Tillig in Bamberg. Geschäftsgegenstand war u.a. die Herstellung und der Vertrieb von Postkarten.
Um den Nachlass des Unternehmens kümmert sich Sohn Heinz. So ist es bei Nordbayern.de zu lesen.
Der Sohn hat sich die Liebe zur Heimat bis heute bewahrt. Am 13. Dezember 2017 zeigt er im Bamberger Lichtspiel-Kino Ansichten von Bamberg aus den 1950er- bis 1970er-Jahren.
Bei Youtube hat Heinz Tillig etliche kurze Dokumentarfilme über seine Heimat veröffentlicht, die dem Zuschauer einen Blick zurück in die jüngere Geschichte ermöglichen.
Hervorzuheben wäre zum Beispiel eine amüsante Anekdote („Kleider machen Leute“) über das (alte) Bamberger Hallenbad, das damals seiner Zeit architektonisch weit voraus gewesen war.
Der Bogen zum Altkreis Ebern lässt sich nun mit dem Youtube-Video „Buchbindermeister“ spannen, in dem Heinz Tillig eine ehemalige Buchbinderei in der Hauptwachstraße 26 vorstellt. Diese Werkstatt besteht nämlich laut Video in Salmsdorf (Buch-und-Bild.de) fort. 167
(ibg, 24.11.2017)
„Maroggo-Exbress“ zum Dialekt

Der Blogger Hans von Rotenhan beschäftigt sich in seinem Beitrag „Die Russn kumma!“ vom 19.11.2017 mit der alten Bahnlinie nach Maroldsweisach. „Marroggo-Express“ war der alte gebräuchliche Name für die Züge nach Maroldsweisach. Wie nebenbei lässt von Rotenhan in seinen Aufsätzen immer wieder den fränkischen Dialekt einfließen.
Zum Beispiel, wenn sich „Dorett“, die Köchin seines Großvaters, zu Wort meldet: „Hinder Marro wohnd der Russ“, wusste die Köchin seinerzeit bzw. ihrerzeit. Und welchen Zauber verbreitet doch die „Haldewunschdasde“ in den modernen Agilis-Zügen, ohne deren Betätigung der Express in Rentweinsdorf nicht hält.
Womit wir vom Maro-Express zum Dialekt gekommen wären, den es laut Sueddeutsche.de vom 21.11.2017 in 20 Jahren nicht mehr geben würde. Der Artikel bezieht sich zwar in erster Linie auf den bairischen Dialekt, gibt aber die Meinung wieder, dass „Minderheitensprachen“ grundsätzlich langfristig von der Bildfläche verschwänden. Da könnten auch Dialektvereine nichts mehr ausrichten, höchstens dass ein paar Sprachinseln übrig blieben.
Überhaupt haben es Dialektsprecher heutzutage schwer. Erstens werden sie von vielen nicht mehr verstanden, zweitens laufen sie ständig Gefahr, von ihren Zeitgenossen (zu Unrecht) in eine unvorteilhafte Schublade gesteckt zu werden.
Dann muss man auch einen Blick in die Schulen werfen. So wird bei Sueddeutsche.de beklagt, dass Schulbücher nicht überarbeitet worden seien und Dialekt-Handreichungen für Lehrer offenbar auf kein Interesse stießen.
Apropos Schulen, neulich kam unsere Tochter von der Schule heim und sagte: „Ich esse kein Fleisch mehr. Wir haben da einen Film gesehen.“ Aha, dachte ich. Rufst gleich mal in der Schule an. Aber es war schon Freitagnachmittag. Also, lassen wir es gut sein, und es hat sowieso Fisch gegeben.
(ibg, 22.11.2017)
Aus für die Thermalquellen

Nebel lag über dem Itzgrund. Ein Spaziergänger, der seinen Hund in den Auen Gassi führte, hörte aus dem nahegelegenen Wäldchen ein Zischen. Der Hund schlug an und bellte gegen die Nebelwand vor dem Wald. Es hörte sich an, als ob Luft aus einem Reifen entwich. Dann wurde plötzlich alles furchtbar nass. Eine Wasserfontäne schoss fauchend hinter den Büschen am Waldesrand empor, mehrere Meter hoch.
Fest steht: So ist es nicht gewesen. Die Thermalquellen bei Mürsbach und Gleusdorf wurden zwar auch zufällig, aber anders gefunden. Weil man Anfang der 1970er-Jahre nach irgend etwas gebohrt hatte, weit mehr als 1.000 Meter tief. Man munkelte, man hätte Erdöl gesucht. Speichermöglichkeiten für Erdgas, hieß es in der Zeitung. Gefunden hatte man Thermalwasser. Die Fachwelt berichtete sogar von der „geothermischen Anomalie Mürsbach“. Das soll heißen, dass die Wassertemperatur in 1.000 Meter Tiefe etwa 54 Grad Celsius beträgt, deutlich höher als zu erwarten gewesen wäre (vgl. Energie-innovativ.de).
Mit diesem Fund hätte dem Altkreis die große Stunde schlagen können. Pläne für ein kleines Thermalbad im Itzgrund wurden entwickelt. Im Baunachgrund überlegten sich Bürger/innen, ob das Heilwasser über eine Pipeline nach Ebern geleitet werden könnte. Das Thermalbad in Staffelstein war damals noch nicht so groß wie heute. Aber was geschah? Nichts! Nun meldete infranken.de, dass die fünf (!) Bohrlöcher verplombt werden. Auch so kann eine Geschichte enden.
(ibg, 9.11.2017)
Herbst auf Rotenhan
In der Novembersonne auf der Burgruine Rotenhan schlendern – kann man besser chillen? Das Wort heißt nichts anderes als „sich erholen, entspannen“. Das Video hat der/die Youtube-Benutzer/in „Starchild“ am 5. November 2017 veröffentlicht.
(ibg, 8.11.2017)


Haushalts- und Eisenwarenläden, Farben- und Tapetengeschäfte, Saaten-Handlungen, Shops für Angel- und Kleintierbedarf, Baustoffhändler – sie alle bilden die Keimzellen, aus denen die heutigen Baumärkte hervorgegangen sind.
Zwei Haushalts- und Eisenwarengeschäfte kennen noch viele in Ebern: Finzel am Marktplatz und Mangold in der Kapellenstraße. Rund ums Haus gibt bzw. gab es allerlei nützliche Dinge zu kaufen, deren Bezeichnungen Laien kaum geläufig sind. Welcher Nicht-Handwerker kennt schon einen Flansch, eine Muffe, eine Nut und eine Zarge? Geschweige denn die geeigneten Werkzeuge?
Das Sortiment ist breit: Gewindestangen, Schrauben, Muttern, Beschläge, Schilder, Seile, Schnüre, Befestigungstechnik, Ketten, Hausnummern, Schlösser, Tortenhauben, Bestecke, Werkzeuge, Besen, Schneeschieber, Schlitten und noch viel mehr. Mangold führte einst sogar Ski.
X-tausend Artikel, die dem Kunden erklärt werden müssen. Denn dem Laien erschließen sich die richtigen Verarbeitungs- und Anwendungsmöglichkeiten auf den ersten Blick oft nicht. Das ist (eigentlich) gut fürs Geschäft, denn die Beratung in solchen Fachgeschäften ist nicht leicht zu ersetzen. Anschauung und Praxis vor Ort kann das Internet gar nicht leisten.
Die Redewendung „Der/die/das ist eine Institution“ drückt aus, dass etwas dem Wohl der Allgemeinheit dient. Eisenwarenläden sind eine Institution. Die Verkäufer/innen dort verkaufen nicht nur, sie lösen Probleme. Leider mussten viele dieser Einzelhändler ihr Geschäft aufgeben. Baumärkte. Es wird etwas dauerhaft fehlen, wenn dereinst der letzte Eisenwarenhändler seine Tür zusperrt.
Die Schauspieler Diether Krebs und Dieter Pfaff hatten mit ihrem Sketch „Im Eisenwarengeschäft“ dem Berufsstand des Eisenwarenhändlers ein unvergessenes, liebevolles Denkmal gesetzt.
(ibg, 25.9.2017)
Besuch aus Schweinfurt
Burgpreppach eilte zu Hilfe
„Burgpreppach, 1. Nov. (Anmerkung: 1846)
Gestern Abend 8 Uhr wurden wir plötzlich durch Feuerruf erschreckt. Sturmglocken ertönten, die Löschmannschaften eilten mit ihren Eimern fort und die hiesige Feuerspritze setzte sich ungewöhnlich schnell in Bewegung. Es waren Eilboten angekommen, in dem 3 Stunden von hier entfernten Städtchen Ebern sey eine Feuersbrunst ausgebrochen.
Bei der Ankunft dortselbst ergab sich jedoch, daß man auf Veranlassung eines religiösen Vorgängnisses die Häuser beleuchtet hatte, welcher Umstand mehrere Einwohner eines nahe gelegenen Dorfes zu der Meinung führte, das Städtchen stehe in Flammen. Da die Löschmannschaft indessen gut regalirt worden seyn soll, so dürfte vielleicht mancher, wenn auch weniger gefährliche Brand, als Folge des Quid pro quo’s zu betrachten gewesen seyn.“
(ibg, 3.8.2017)
Fahrrad-Tour nach Pettstadt

Vom Eberner Bürgermeister Jürgen Hennemann bei Facebook am 30. Juli 2017 gepostet: Ein Hinweis auf seine Rad-Tour von Ebern nach Pettstadt und zurück mit Freunden. Die Strecke ist auf der Webseite „gpsies.com“ online hinterlegt. Gesamtlänge laut Webseite: 25,7 Kilometer, Höhendifferenz 188 Meter.
Adel Inside: Hier bloggt der Baron

Man kennt es so: Die Regenbogenpresse verfasst Geschichten über den Adel und Blogs beschäftigen sich mit ihm.
Hans Freiherr von Rotenhan stammt aus Rentweinsdorf und hat den Spieß umgedreht. Er bloggt und schreibt über sich, die Menschen um ihn herum, seine Heimat, Rentweinsdorf und die Balearen.

Laut Lebenslauf ist er als spanischer Anwalt zugelassen und lebt in Berlin. In seinem Blog HansRotenhan.com lässt er eigentlich kaum ein Thema aus.
Ob es um Tipps für das Leben auf Mallorca geht, um Franken, Kunst, Recht, FKK oder ein anderes Sujet – Hans Freiherr von Rotenhan, der einst Pfarrer werden sollte (aber nicht wollte), ist nie um eine unterhaltsame Anekdote verlegen und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund.
Sein Blog ist nicht nur für Fans des Altlandkreises Ebern ein geistreicher Festschmaus mit Kultpotenzial. Lesen!
(ibg, 19.7.2017)
Geschichte: Eyrichshof
Einst soll hier eine bestimmte Henne ihr Ei abgelegt haben,
später wurde dort eine eigene Pfarrei gegründet
Der folgende Text (mit originaler Rechtschreibweise) stammt wörtlich aus der Süddeutschen Reichs-Post vom 10.9.1875:
„Ein … stattliches Schloß, von einem prächtigen Park umgeben, befindet sich nördlich von Ebern im Pfarrort Eyrichshof, über dessen Namen folgende Sage Auskunft geben will.
Bei der Zerstörung der Burg Rotenhan im Jahr 1323 wurde die Gemahlin des Schloßherrn im Burgkeller, in den sie sich geflüchtet, verschüttet und fristete ihr Leben nur dadurch, daß eine dort mit ihr verschüttete Henne ihr täglich ein Ei legte.
Als sie wieder aus dem Keller befreit wurde, nahm sie die Henne aus Dankbarkeit mit sich und bestimmte, daß da, wo dieselbe das erste Ei legen würde, das neue Schloß erbaut werden solle.
Vom Berge herab gestiegen, ließ sie die Henne laufen; dieselbe legte da, wo jetzt das Schloß steht, ein Ei, weshalb man das dort gebaute Schloß Eirichshof nannte.
In dem geschmackvoll eingerichteten Gartenhause weilte oft Kurfürst Lothar Franz von Mainz, der sich häufig im nahen Bamberg aufhielt. Sebastian II. wollte hier eine eigene Pfarrei errichten und sich deshalb von der Pfarrei Ebern gänzlich trennen, was jedoch zu großen Streitigkeiten führte; indessen stellte er 1579 einen Prädicanten an, der im Schloß wohnte.
Doch die Geistlichen von Ebern erlaubten sich fort und fort alle möglichen Eingriffe und wollten auch die neuerbaute Kirche als ihr zugehörig betrachten, weshalb sie häufig, begleitet vom fürstbischöflichen Amtmann von Raueneck, Processionen hieher machten.
Den evangelischen Geistlichen drohte man gefangen nach Würzburg zu schaffen, so daß derselbe kaum das Schloß zu verlassen wagte und am Ende seine Stelle niederlegte.
Erst als Sebastians Sohn Adam Hermann, hochberühmt als Statthalter Frankens unter König Gustav Adolph, wie auch hervorragend als gleichzeitiger Kreisdirector der fränkischen Ritterschaft, nach Eyrichshofen zog und 1611 eine eigene Schloßpfarrei errichtete, trat voller Friede ein.
Mit dieser Pfarrei wurde das nahe Fischbach als Filial verbunden, welches seinen Namen von den vielen umher befindlichen Fischteichen hat und worin die Rotenhan’sche Familie gleichfalls ein Schloß besaß; Hans Georg, der edle Ritterhauptmann, der sich auch durch seine vielen frommen Stiftungen auszeichnete, gründete im Schloßhof eine kleine protestantische Capelle, während die bisherige Kirche dem katholischen Cult verblieb und lange noch von den Geistlichen zu Pfarrweisach besucht wurde.“ 773
Die Distriktgemeinde Ebern

Vom Krankenhaus Ebern heißt es, es sei 1912 für die Distrikte Ebern und Baunach eröffnet worden. Was hat es eigentlich mit diesen „Distrikten“ auf sich? Wozu dienten sie und wie groß waren sie? Ein Blick zurück in die Geschichte.
Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/1803 gelangte Ebern vom Hochstift Würzburg zunächst ans kurfürstlich regierte Bayern. Von 1806 bis 1814 war die Stadt Teil des Großherzogtums Würzburg und fiel danach durch die Folgen des Wiener Kongresses zusammen mit dem Großherzogtum wieder an das 1806 zum Königreich gewordene Bayern zurück.
Johann Baptist Homann; User Carport; gemeinfrei, Public Domain
Landgerichte
Schon im Jahr 1802 wurden in Bayern durch eine von Kurfürst Max Josef erlassene Verordnung Landgerichte eingeführt. Sie waren sowohl für die Verwaltung als auch für die Rechtsprechung verantwortlich. Auf dem Gebiet des späteren Landkreises Ebern waren die Landgerichte Gleusdorf (seit 1840: Baunach) und Ebern entstanden.
Distriktgemeinden
Obwohl der Begriff Distriktgemeinde erstmals in einem Gemeindeedikt aus dem Jahr 1818 erwähnt worden war, wurden erst 1852 – wie überall im Königreich Bayern – Distrikt(s)gemeinden gebildet, räumlich deckungsgleich mit den Zuständigkeitsbereichen der Landgerichte. Im Königreich Bayern wurden so insgesamt 240 Distriktgemeinden geschaffen, darunter auch Baunach und Ebern.
Die Distriktgemeinden waren Gemeindeverbände mit eigener Rechtspersönlichkeit und gelten deshalb als die ersten Vorläufer heutiger Landkreise. Zu den Aufgaben der Distrikte gehörte es, für Distriktstraßen und Sparkassen zu sorgen sowie Krankenhäuser und Altenheime zu bauen. Auch für überörtliche Schulen und die Anschaffung von Feuerwehrgerätschaften waren die Distrikte zuständig.
Bereits seit dem 13. Mai 1808 gab es in Bayern sogenannte Steuerdistrikte, mit deren Hilfe nicht nur das Eintreiben von Steuern verbessert, sondern auch das Staatsgebiet vermessen werden sollte.
Vom 1. Juli 1862 an wurden schließlich Rechtsprechung und Verwaltung getrennt. Die Rechtsprechung blieb bei den Landgerichten, für Verwaltungsaufgaben waren die neu konzipierten 143 Bezirksämter im Königreich Bayern zuständig.
Im neuen Bezirksamt Ebern bestanden bis 1919 die beiden Distriktgemeinden Baunach und Ebern sowie die zwei Landgerichtsbezirke Ebern und Baunach fort. Erst 1919 wurden die Distriktgemeinden (Selbstverwaltungsgesetz vom 22. Mai 1919) zum Bezirk Ebern als Gebietskörperschaft vereinigt. 1939 wurden die Bezirke in Landkreise umbenannt.
Seit 1879 hießen die bisherigen Landgerichte im ganzen Kaiserreich einheitlich Amtsgerichte (Gerichtsverfassungsgesetz vom 1. Oktober 1879), so auch in Baunach und Ebern. 1932 wurde das Amtsgericht Baunach aufgehoben und mit dem Bezirk des Amtsgerichts Ebern vereinigt.

Nach der bayerischen Volkszählung vom 1. Dezember 1871 umfasste das Bezirksamt Ebern 19.920 Einwohner, davon 11.029 Einwohner im Landgericht bzw. Distrikt Ebern.
Albersdorf (129 Einwohner), Allertshausen (181), Altenstein (406), Bischwind a./R. (300), Bischwind b./H. (176), Bramberg (178), Dürrenried (99), Ebern, Stadt (1.116), Eckartshausen (177), Eichelberg (148), Eyrichshof (290), Fischbach (273), Frickendorf (Brünn) (265), Gereuth (151), Gückelhirn (259), Hafenpreppach (347), Heilgersdorf (514), Heubach (160), Hofstetten (179), Jesserndorf (185), Junkersdorf (208), Kraisdorf (300), Leuzendorf (182), Lichtenstein (237), Lohr (211), Lossbergsgereuth (154), Marbach (175), Maroldsweisach (569), Memmelsdorf (607), Neuses (96), Obermerzbach (113), Pfaffendorf (208), Pfarrweisach (336), Preppach (278), Rabelsdorf (117), Recheldorf (201), Reutersbrunn (138), Untermerzbach (575), Voccawind (131), Vorbach (126), Wasmuthausen (210), Weissenbrunn (119), Welkendorf (98), Wüstenwelzberg (107)
(ibg, 3.6.2017)
Ein Archiv fürs Internet
via Wikimedia Commons, Girl2k, gemeinfrei, Public Domain
Wer wissen möchte, wie zum Beispiel die Webseite „Ebern.de“ früher ausgesehen hat, der hat die Möglichkeit, im „Internet Archive“ von San Francisco nachzusehen. Das Archiv ist ein gemeinnütziges Projekt und online unter der Adresse „Archive.org“ zugänglich. Man kann zurück bis ins Jahr 1996 nach alten Versionen verschiedener Webseiten stöbern.
Aber auch die Suche nach Nachrichtenportalen bringt Interessantes aus der Vergangenheit zurück ans Tageslicht. So liest man bei infranken.de (29. April 2009), dass der Burgenwinkel aus der Taufe gehoben worden war, die Neue Presse berichtete beispielsweise von der Einweihung der neuen Edelstahlrutsche im Schwimmbad (1. Juni 2004).
Aktuell sollen im „Internet Archive“ über 30 Petabyte Daten gespeichert sein. 1000 Terabyte werden ein Petabyte genannt. Ein Petabyte sind 1.000.000.000.000.000 Byte oder 1015 Byte. Ein Terabyte besteht aus 1000 Gigabyte.
Die Gemeinden im Distrikt Ebern


von Unterfranken und Aschaffenburg, ohne Wappen
Es gab sie seit dem 18. Jahrhundert, und sie trugen Namen wie zum Beispiel „Intelligenzblatt“. Heute würden wir sie Amtliche Mitteilungsblätter nennen. Veröffentlicht wurden u.a. Mitteilungen der Regierung, Gerichtstermine, Zwangsversteigerungen, aber auch private Kleinanzeigen und sogar die Namen von in Beherbergungsbetrieben übernachtenden Fremden.
Das Wort „Intelligenz“ kommt vom lateinischen Verb „intellegere“, was soviel wie einsehen, erkennen, verstehen, begreifen, bemerken, erfassen bedeutet. Demnach stand der erste Bestandteil im Wort „Intelligenzblatt“ einfach für „Nachrichten“.
Das Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg (Nr. 118, S. 712, 713) listet in seiner Ausgabe vom 15. Oktober 1842 die Umlagen der Abgabepflichtigen im (Steuer-)Distrikt Ebern auf.
Bemerkenswert, dass Namen von Ortschaften genannt wurden, die es heute nicht mehr gibt, wie z.B. Abermannsdorf, Wölkendorf oder ggf. Heinersdorf. Wo mögen sie einst gelegen haben? – Abermannsdorf bei Römmelsdorf, Wölkendorf ist Welkendorf, und wo war Lindach?
„Lindach, ein eingegangener Weiler und jetzt noch eine eigene Markung zwischen Allerts- und Ermershausen, im Landgericht Ebern. Die zu dieser Markung gehörigen Waldungen Lindach und Stegreif gehörten als Lehen den Freih. von Altenstein und Truchseß, welche letztere Familie schon zu Anfang des 17. Jahrh. ihren Antheil an die Universität Würzburg, und in den 1770. Jahren auch die von Altenstein ihren Theil dahin verkauft haben. Durch den im J. 1820 zwischen dem Staate und dieser Stiftung geschlossenen Austausch-Vertrag kam dieser Wald wieder an den Staat.“
Aus: Topo-geographisch-statistisches Lexikon vom Königreiche Bayern, verfasst von Dr. Joseph Anton Eisenmann und Dr. Carl Friedrich Hohn, Erlangen 1840, S. 1090
An der Staatsstraße 2204, von Kaltenbrunn kommend, Richtung Autenhausen liegt kurz vor Seßlach ein Heinersdorf – ist es jenes aus dem Distrikt Ebern?
„Heinersdorf, pol., Hof, 2 1/4 St. vom A. S., 3 Wohnh., 3 Fam., 22 Seelen, 17 Kath., 5 Protest, P. G. Heilgersdorf, 1 Mahlmühle mit 2 Gängen, 1 Schneidmühle;“
Aus: Statistisch-topographisches Handbuch für den Unter-Mainkreis des Königreichs Bayern, bearbeitet von Anton Rottmayer, Würzburg 1830, S. 150
Verwundern dürfte vielleicht auch, dass Käßlitz (heute Südthüringen) aufgelistet wurde. Hatte der Ort im Jahr 1840 zum Distrikt Ebern gehört? Wikipedia schreibt, dass Käßlitz im Jahr 1839 zum Herzogtum Sachsen-Meiningen gelangte.
Rothenbühl ist das heutige Bühl, und Bramberg gehörte noch nicht zum Distrikt Ebern im gleichnamigen Landgericht.
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„Verzeichniß der zur Distrikts-Kasse des königl. Landgerichts Ebern pro 1840/41 erhobenen Distrikts-Umlagen nach den Leistungen der einzelnen Gemeinden und übrigen Debenten.“
1. Freiherr von Albini zu Dürrenried
2. Freiherr von Altenstein zu Pfaffendorf
3. Freiherr von Erthal zu Leuzendorf
4. Graf von Coudenhofen allda
5. Graf von Rotenhan zu Merzbach, mit Freih. v. Bibra im Ganzen
6. Herr v. Pawel Ramingen zu Wiesen
7. Freiherr von Horneck zu Maroldsweisach
8. Herr v. Hirsch zu Gereuth
9. Das Julius-Spital zu Würzburg
10. Freiherr v. Oberkamp zu Wiesenbrunn
11. Graf v. Rotenhan zu Merzbach von seinen Propre Besitzungen
12. Freih. v. Rotenhan zu Eyrichshof einschlüssig vom Fuchsrangen und Kühholz
13. Freih. v. Schrottenberg zu Marbach
14. Freih. v. Truchseß auf Bettenburg
15. Freih. v. Thüngen zu Ditterswind
Gemeinden
16. Altenstein die Gemeinde
17. Allertshausen
18. Käßlitz
19. Albersdorf
20. Abermannsdorf d. dto. Leuzendorf
21. dto. von Römmelsdorf
22. Bischwind b/H.
23. Bischwind a/R.
24. Breidenbach die Söldner
25. Brünn
26. Buch
27. Dürnhof
28. Dürrenried
29. Ebern die Stadt
30. Eberer Waldwiesen
31. Ebern vom Haßwalde
32. Preppach desgleichen
33. Vorbach desgleichen
34. Eckartshausen
35. Eichelberg
36. Eyrichshof
37. Frickendorf
38. Fischbach
39. Fierst
40. Gemünd
41. Gereuth
42. Geroldswind
43. Gückelhürn
44. Hafenpreppach
45. Heilgersdorf
46. Heinersdorf
47. Herbelsdorf
48. Heubach
49. Hofstetten
50. Hohenbirkach
51. Jesserndorf
52. Junkersdorf
53. Kadersmühle
54. Kraisdorf
55. Kurzenwind
56. Lichtenstein
57. Lind
58. Lindach
59. Leutzendorf
60. Losbergsgereuth
61. Lohr
62. Lützelebern
63. Maroldsweisach
64. Marbach
65. Memmelsdorf
66. Neumühle
67. Neuses
68. Ottneuses
69. Obermerzbach
70. Pfaffendorf
71. Pfarrweisach
72. Preppach die Gemeinde
73. Rabelsdorf
74. Recheldorf
75. Reutersbrunn
76. Römelsdorf
77. Rothenbühl
78. Ruppach
79. Sandhof
80. Saarhof, der kleine
81. Streitholz bei Gückelhürn
82. Setzelsdorf
83. Siegelfeld
84. Todtenweisach
85. Tramershof
86. Truschenhof die Privaten
87. Untermerzbach
88. Vokkawind
89. Vorbach
90. Waßmuthshausen
91. Wölkendorf
92. Weisenbrunn
93. Wüstenwelzberg
Die letzte ihrer Art in Ebern

Dem Briefkasten daneben „fehlt“ der rote Punkt, das Symbol für die Sonntagsleerung
Das Bild zeigt die letzte verbliebene Telefonzelle in der sogenannten Eberner „Kernstadt“. Die anderen öffentlichen Fernsprechhäuschen sind abgebaut worden. Sie standen einst in der Beethovenstraße (am Fußweg Richtung Haydnstraße), in der Losbergstraße (Einmündung Gleusdorfer Straße), an der Gymnasiumstraße (Treppenabgang zur Angerstraße), an der Post (mit zusätzlichen zwei Telefonkabinen in der Schalterhalle). Das Telefonhäuschen an der Post wurde 2012 entfernt.
Außerdem konnten noch die Münzfernsprecher mit Aycrylglashaube im Krankenhaus sowie im Freibad (nur im Sommer) benutzt werden.
Durchkämmt man Zeitungsmeldungen nach dem Thema, dann ist oft zu lesen: Öffentliche Fernsprecher mit weniger als 50 Euro Umsatz im Monat gelten als extrem unwirtschaftlich und sollen daher verschwinden.
Doch laut einer aus dem Jahr 2012 stammenden Vereinbarung der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände mit der Telekom können die Kommunen ihre Einwilligung zum Abbau von Telefonzellen verweigern. Dann darf die Telekom die Fernsprechzelle zwar immer noch wegräumen, muss aber ein sogenanntes (kostengünstigeres) „Basistelefon“ hinsetzen. Denn das Unternehmen steht nach dem Telekommunikationsgesetz (§ 78) in der Pflicht, die Grundversorgung mit öffentlichen Telefonen zu gewährleisten.
Bei einem „Basistelefon“ handelt es sich um eine freistehende, oft unbeleuchtete Telefonsäule, die meist weder mit Münzen noch mit einer klassischen Telefonkarte funktioniert. Vielmehr wird eine Kreditkarte oder der Zahlencode einer „Calling Card“ benötigt. Und damit, so kann man sich denken, beißt sich die Katze in den Schwanz.
Die 5 verrücktesten Ideen für Ebern
Wie gut sind EBN-Fahrer?
Die Inhaber von Kraftfahrzeugen mit EBN-Kennzeichen werden zum Stand März 2017 auf der Webseite „Fahrerbewertung.de“ nur mehr mit der Durchschnittsnote 4,0 (ausreichend) bedacht.
Im Oktober 2015 errechnete das Portal für alle bewerteten EBN-Fahrer noch die Note 3,2 – befriedigend. BA (Bamberg) kam damals auf 3,1 und CO (Coburg) auf die Note 3,3.
HOH-Fahrer ernten im März 2017 immerhin ein „gut“ (2,6). Allerdings wurden sowohl für EBN wie auch für HOH jeweils weniger als 30 Bewertungen abgegeben. Die Ergebnisse besitzen also aufgrund der schmalen Datenbasis wenig Aussagekraft.
Auf der aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht unumstrittenen Webseite „Fahrerbewertung.de“ kann jeder eine Einschätzung zum Fahrverhalten eines x-beliebigen Autofahrers abgeben.
Nach Eingabe des betreffenden Kfz-Kennzeichens besteht die Möglichkeit, einen Fahrer mit „negativ“, „neutral“ oder „positiv“ zu bewerten. Sogar weitere Angaben zum Fahrzeug wie Marke und Farbe können gemacht werden. Selbst für Straße, Postleitzahl und Ort des Geschehens gibt es Eingabefelder. Eine Differenzierung zwischen Fahrzeughalter und tatsächlichem Fahrer ist allerdings nicht möglich.

Kommentar:
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Selbst Zeitungen machen auf ihren Fotos Kfz-Kennzeichen unkenntlich. Unmöglich ist es nicht, einen Kfz-Halter anhand des Kennzeichens ausfindig zu machen, und die Autonummern der Nachbarn kennt man ohnehin. Außerdem muss der Fahrer nicht der Kfz-Halter sein. Und so sollte aufs öffentliche Anprangern, auch aus Datenschutzgründen, besser verzichtet werden.
Historische Autobahnpläne

Dass es einst Ideen gab, die Bahnstrecke über Maroldsweisach hinaus zu verlängern, dürfte vielen bekannt sein. Weniger verbreitet dürfte die Kenntnis von alten Plänen sein, wonach von Bamberg nach Eisenach eine Autobahn gebaut werden sollte. Als Teilstück der kürzesten Verbindung von München nach Hamburg.
Im Conti-Atlas von 1938 war die sogenannte Strecke 85 sogar schon eingezeichnet. Von Erlangen über Höchstadt und Adelsdorf kommend, sollte es bei Burgebrach einen Abzweig nach Norden geben. Diese Strecke 85 sollte weiter zwischen Bischberg und Gaustadt sowie zwischen Oberhaid und Hallstadt an Baunach östlich vorbeilaufen. Glaubt man dem Conti-Atlas, dann wäre die Autobahn ungefähr der alten östlichen Hochstraße entlang des Baunachgrundes gefolgt. Östlich an Ebern vorbei, aber noch westlich von Untermerzbach weiter über Altenstein, Wasmuthhausen und Lindenau nach Heldburg. Von dort wäre es weitergegangen über Meiningen und Schmalkalden nach Eisenach, wo Strecke 85 Anschluss an andere Autobahnen gehabt hätte.

Zwei Filme über Ebern seien hier erwähnt; sie stammen aus den Jahren 1959 (Autor: Richard Dill) und 1984 (Gerhard Ledebur).
Anno 1959 zog ein Lehrer nach der kleinen Kreisstadt in Unterfranken. Das war der sogenannte „Aufhänger“ für den Streifen, denn eigentlich gab es keinen Anlass, Ebern filmisch zu verewigen.
O-Ton 1959: „In Ebern gibt es keine Heilquelle und kein Spielcasino, keine Vierlinge und keinen Wintersport. Kein Heimatfestspiel und keinen Fremdenverkehr. Und gerade deswegen sind wir nach Ebern gefahren.“
Der nächste, der nach Ebern ziehen wollte, über den sollte der Bayerische Rundfunk (BR) damals einen Film machen. Und das war Herr Lindwurm, ein Lehrer an der früheren Mittelschule, heute Realschule.
Herr Lindwurm spielte dann doch nur eine Nebenrolle. Entstanden ist ein Porträt der Stadt, ein Zeitdokument, das uns aus heutiger Perspektive erstaunliche Ansichten zeigt:
So besaß zum Beispiel 1959 das große Fachwerkhaus hinter dem Neptunbrunnen noch kleine Fenster im Erdgeschoss. Das Café Spitlbauer sieht man in seiner ursprünglichen Bauform, wie sie vor dem kompletten Neuaufbau (nur die Frontseite blieb stehen) bestanden hatte.
Und am Marktplatz war jeden zweiten Montag Schweinemarkt, die freiwillige Feuerwehr rückte noch aus der Rathaushalle aus. Die Fenster am Finanzamt waren von Läden umrahmt, und der Stadtrat hatte nur neun Mitglieder.
Man staunt weiter: der Zug am Bahnhof wurde von einer Dampflok gezogen, dem Bahnhof fehlten noch seine Erweiterungsbauten, die er erst in den 60er-Jahren bekommen sollte.
Wir blicken in eine Zeit zurück, in der man durchaus auch praktisch eingestellt war: „Wenn die Stadt ein neues Schulhaus baut, kann sie das Bauholz aus dem eigenen Wald holen.“
Das Spital wurde im Winter mit Brennholz aus dem Spitalwald geheizt, in der Apotheke besorgte man sich Franzbranntwein gegen seine Zipperlein, und im städtischen Brauhaus wurde noch richtiges Bier hergestellt.
25 Jahre später, im Jahr 1984, besuchte erneut ein Filmteam die Stadt: Der Filmemacher Gerhard Ledebur zog den Vergleich zwischen dem Gestern (1959) und dem damaligen Heute (1984). 2009, weitere 25 Jahre später, hätte es sich angeboten, eine dritte filmische Rückschau zu halten. Leider gab es sie nicht. 1487

Das interaktive Kegelspiel
Die mittelalterliche Stadtbefestigung von Ebern besaß einst 8 Türme, zusammen mit dem Kirchturm in der Stadtmitte ergab das ein „Kegelspiel“ mit neun „Kegeln“. Der Zeitlauf hat drei Türme „gekegelt“. Es fehlen heute der Badgassenturm, der Eulenturm und der nördliche Spitaltorturm.
Aus der Bilderkiste

Interessantes Detail: Das Dach der damals neu erbauten Christuskirche wird auf dem Bild (vom Losberg aus aufgenommen) gerade eingedeckt, der Turm ist eingerüstet und hat noch nicht seine weiße Farbe bekommen.
Die Christuskirche mit ihrem zehneckigen Baukörper wurde 1957/1958 nach einem Entwurf von Professor Karl Pfeiffer-Hardt errichtet.
In der Bildmitte (von links nach rechts): die Grundschule, das Brunowerk, ganz rechts am Bildrand das Kreiskrankenhaus.

In den 80er-Jahren war in Ebern zweimal am Tag Rushhour: wenn die Schule um 13:00 Uhr aus war und wenn die Arbeiter bei Kugelfischer um 16:00 Uhr Feierabend hatten. Dazwischen wirkte die Stadt zuweilen wie leer gefegt. Die gespenstische Stille nach dem Verlust des Kreissitzes schien manchmal nur der ankommende Zug aus Bamberg zu durchbrechen.
Gelber Sack oder gelbe Tonne?

Was wollen die Bürgerinnen und Bürger? Den Müll weiter selber zum Wertstoffhof fahren, den „Gelben Sack“ oder die „Gelbe Tonne“? – Mit einer weiteren Variante kann der Landkreis Unterallgäu dienen: Dort werden die „Gelben Säcke“ nicht abgeholt, sondern müssen selber zum Wertstoffhof gebracht werden. In die „Gelben Säcke“ gehören laut Info des Landkreises Unterallgäu: Weißblech, Aluminium, Kunststoff, Flüssigkeitskartons und kleinteiliger Polystyrol-Hartschaum. Skrupulöse Anweisungen zur erweiterten Mülltrennung vor Ort sind somit redundant.
Die Neue Presse vom 10.12.2016 zum Thema über die aktuelle kommunalpolitische Entwicklung: „Eine Frage der Entsorgung“
Genug Wohnungen für Singles?

Als Single eine Mietwohnung zu finden, das ist grundsätzlich nicht so leicht. Schwieriger wird es außerdem, wenn zusätzlich ein Hund oder eine Katze mit umziehen sollen. Schaut man sich die beiden Internetportale „immowelt.de“ und „immobilienscout24.de“ an, dann scheint das Angebot im Internet für Ebern nicht gerade üppig zu sein. Das eine Portal zeigte null Treffer an, das andere immerhin fünf (Test vom 10.1.2017).
Eine Wohnung mit gut 85 m² zu 450 Euro Kaltmiete, zwei andere Wohnungen um die 70 m² sollen jeweils 480 Euro kosten. Dann standen noch eine 3-Zimmerwohnung mit 65 m² zu 400 Euro Kaltmiete sowie eine 5-Zimmer-Wohnung mit 146 m² für 700 Euro Kaltmiete in der Ergebnisliste.
Doch insbesondere in Innenstadtlage braucht es – wie überall in Deutschland – alten- und barrierefreie Wohnungen für ein bis zwei Bewohner/innen. Potenzial dürfte es angesichts zahlreicher leerstehender Gebäude in der Innenstadt durchaus geben.
Der mutmaßliche Bedarf an kleinen, bezahlbaren Wohnungen könnte durch entsprechende Investitionen gedeckt werden. Vorausgesetzt, es finden sich Investoren, die solche Bauprojekte finanzieren.
In früheren Zeiten besetzten solche Geschäftsfelder Wohnungsbaugenossenschaften und -gesellschaften. Gut möglich, dass die neugegründete Baunach-Allianz sich nicht nur dem Leerstand, sondern auch der Wohnungssituation annimmt?
Die Ritter von Ebern
Nikolaus Ritter von Koch in der „Illustrirten Zeitung“, Bd. 46 (1866)
Wir kennen das heute nur noch aus der Regenbogenpresse: Wenn die Queen einen Popstar oder Schauspieler adelt, dann in der Regel mit einem nicht erblichen Titel. Im 19. Jahrhundert war es auch in Bayern noch Usus, nicht erbliche Adelstitel zu verleihen. Die Geehrten durften sich dann „Ritter von ...“ schreiben. Zwei Bürger, die mit Ebern verbunden waren, seien hier kurz vorgestellt.
Nikolaus Ritter von Koch (1806 in Fulda – 1866 in München)
Nikolaus Koch war mit seinem Vater 1823 aus Fulda nach Ebern gekommen, der hier von 1823 bis 1833 als königlicher Landrichter arbeitete.
1830 legte Koch sein Examen der Rechtswissenschaften in Würzburg ab. Sieben Jahre später wurde er in die Eberner Bürgerschaft aufgenommen und heiratete. Und er war der Schwager von Ernst Schmidt, dem „rothen Doktor von Chicago“, S. 270.
1852 wurde Koch Regierungsrat in Würzburg, im gleichen Jahr noch Ministerialrat beim königlichen Staatsministerium des Innern in München.
Im Jahr 1859 erhielt Nikolaus Koch das Ritterkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone. Er trat damit in den persönlichen, nicht erblichen Adelsstand ein und hieß seither Nikolaus Ritter von Koch. 1863 folgte die Auszeichnung als Comthur des Verdienstordens vom heiligen Michael.
Von 1863 bis 1864 war er Präsident der königlichen Regierung von Oberfranken. Danach folgte – unter König Ludwig II. – die Ernennung zum Staatsminister des Innern, Abteilung Kirchen und Schulangelegenheiten. 1865 wurde er schließlich Ministerverweser des Staatsministeriums des Innern.
Am 19. Januar 1866 starb Ritter von Koch 60-jährig an Typhus. Die Grabrede hielt Abt Daniel Bonifacius Haneberg, der damals darauf hinwies, dass sieben seiner neun Kinder „noch unversorgt“ waren.
Gottfried Ritter von Schmitt (1827 in Hofheim i.UFr. – 1908 in Ebern)
Der zweite Ritterschlag fand 30 Jahre später statt. Prinzregent Luitpold zeichnete im Jahr 1889 Gottfried Schmitt mit dem Komturkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone aus. Von da an durfte sich Schmitt „Ritter von Schmitt“ nennen, denn die Ehrung war auch mit der Erhebung in den persönlichen, nicht erblichen Adelsstand verbunden.
Schmitt war Gastwirtssohn aus Hofheim i.UFr. und studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Münnerstadt in Würzburg Jura. Nach diversen beruflichen Stationen als Richter wirkte er 1866 am Bezirksgericht Bamberg. 1869 wurde er Appellationsgerichtsrat und ins bayerische Justizministerium berufen, wo er 1874 Ministerialrat wurde.
In Berlin wirkte er an der Ausarbeitung des Bürgerlichen Gesetzbuches und der Zivilprozessordnung mit. Es folgten Stationen als Präsident des Oberlandesgerichts Nürnberg und 1891 als Präsident des Obersten Bayerischen Landesgerichts. 1897 wurde er in den Reichsrat der Krone Bayerns berufen, eine Kammer, die zwischen der bayerischen Krone und dem Parlament vermittelte.
Heute soll in Ebern die Ritter-von-Schmitt-Straße an Gottfried Schmitt erinnern. Der verdienstvolle Jurist wurde 1827 geboren und starb 1908 auf seinem Landsitz in Ebern.
Gottfried Ritter von Schmitt ist nicht zu verwechseln mit seinem Bruder Joseph Ritter von Schmitt, der 1838 ebenfalls in Hofheim i.UFr. geboren wurde, Karriere als Justizrat und königlicher Advokat machte und 1907 oder 1908 in Bamberg verstarb. In Bamberg ist ihm die Dr.-von-Schmitt-Straße gewidmet.
Gottfried Ritter von Schmitt (dritte Reihe, links) in der Kommission für das BGB (Stich von Hermann Scherenberg, 1875)
Der alte Brunnen am alten Haus

RÜCKBLICK In Ebern diskutierte man einige Zeit über das Schicksal der sogenannten „Kujath-Villa“, die in unmittelbarer Nähe zur Stadtmauer stand. Die Stadt ließ das Gebäude im September 2016 abreißen und errichtet auf dem Grundstück ein modernes Betreuungsgebäude („Ganztagsgebäude“) mit Schulmensa für die benachbarte Grundschule.
Kritiker befürchteten eine Verschandelung des Stadtbildes. In dem Haus war bis April 2013 der Eberner Jugendtreff untergebracht.
Presseinfo vom 19.9.2016 zum Neubau: „Bei Gesamtkosten von rund 2,09 Millionen Euro und zuweisungsfähigen Kosten von rund 1,81 Millionen Euro wurden staatliche Fördermittel in Höhe von rund 1.221.000 Euro in Aussicht gestellt.“
Wie das Areal zwischen dem abgerissenen „Kujath-Haus“ und der Stadtmauer neu gestaltet wird, darüber berichtet infranken.de.

Nur 142 Aufrufe hat ein – zugegeben, erst jetzt entdecktes – Youtube-Video aus der Eberner Christuskirche zu verzeichnen. Immerhin: am Kirchenboden liegt ein pfeifender Professor, dem die damals noch montierten Luftballons des Künstlers Gerhard Rießbeck richtig gute Laune machen.
Der Theologieprofessor und Fachmann für moderne Kunst, Ralf Frisch, erklärt uns, warum die bunten Luftballons den Titel „Kreuzigung und Tod Jesu“ tragen: „Die Luftballons von Gerhard Rießbeck sind ein Auferstehungssymbol“, sagt der liegende Professor – und: „Wer auf dem Rücken liegt und in den Himmel schaut, der sieht die Dinge anders.“
Bekanntlich wurde Gerhard Rießbecks Kunstwerk mit den Luftballons, dem Himmel und der Dornenkrone von der evangelischen Kirchengemeinde nicht angekauft. Vorangegangen war eine Abstimmung relativ weniger Gemeindemitglieder im Jahr 2015. Ob die Wähler das Youtube-Video mit dem Professor gekannt hatten, bleibt ungewiss.
(ibg, 24.5.2016)
Auffang-Stationen installiert

Zahlreiche Besucher des Mittelaltermarktes, der sich bis in den Anlagenring erstreckte, standen am Marktsonntag vor einem Rätsel: Am Durchgang von der Walk-Strasser-Anlage zum Marktplatz hängt ein leerer grüner Kasten. Doch welchen Zweck erfüllt er?
Was für Einheimische klar wie Kloßbrühe war, irritierte die meisten Auswärtigen. Einige vermuteten darin einen Parkscheinautomaten, dem noch die Elektronik fehlte, andere einen Stempelautomaten zum Entwerten von Tickets für Stadtführungen. Wieder andere wollten in dem Kasten einen leeren Tütenspender für Hundekot erkannt haben. Doch alle lagen mit ihren Erklärungsversuchen weit daneben.
Bei dem nur scheinbar leeren Gehäuse handelt es sich in Wirklichkeit um eine der neuen hochmodernen vollautomatischen Hundekot-Auffang-Stationen. Wie Im-Baunachgrund.de berichtete, sollten davon 25 Stück im Gebiet der Altstadt aufgestellt werden. Nun konnte dieses Ziel mit der Installation des letzten Gerätes an der Stadtmauer erreicht werden.
Bekanntlich wiegt die sensible Elektronik den eingeworfenen Rohstoff automatisch und honoriert diesen mit 0,39 Euro pro 100 Gramm.
Zu den Einheimischen, die aufgrund unserer Berichterstattung von Anfang an im Bilde waren, zählt die Hümbrechts Henna*. Um ihre schmale Rente aufzubessern hatte sie die Neuinstallation vom ersten Tag an rege genutzt.
Als sie auch am Marktsonntag das Hightech-Gerät mit dem frischen Dung ihres Moppels füttern wollte, erntete sie nach eigenem Bekunden viele missgünstige Blicke. Offenbar gibt es etliche Zeitgenossen, die der Hümbrechta den kleinen Obulus nicht gönnen wollen, mutmaßte sie gegenüber Im-Baunachgrund.de.
Ein Mann mit untersetzter Statur soll sie sogar gefragt haben, ob sie einen Fitzer hätte, obwohl doch jeder sehen kann, dass sie einen Moppel hat, wunderte sich die Hümbrechta. Dennoch blickt sie mit Zuversicht aufs Monatsende.
Denn, so freut sie sich, wenn sie am 1. ihren Kontoauszug bei der Bank holt, müsste ihr die Stadt an die 12 Euro Entsorgungsentgelt gutgeschrieben haben. Mehr hat Moppel nicht geschafft. Deshalb wolle sie künftig auf ballaststoffreiches Kraftfutter umstellen, um den Ertrag im betriebswirtschaftlichen Sinne noch steigern zu können.
Auf die Frage, ob sie dies moralisch vertreten könne, meinte die Hümbrechta „ja“, weil alles ökologisch ist. Schließlich werde damit nur sauberer Strom erzeugt. Ob sie etwas störe? Die Vergütung könnte höher ausfallen, wünscht sie sich.
Und natürlich der Vandalismus, den sie schon ein paar Mal beobachtet hat. Immer wieder kommt es vor, dass jemand den Einwurfschacht mit einer Rolle Plastiktüten verstopfe. Dann mache sie aber kurzen Prozess, sie nehme die Rolle einfach mit nach Hause. So braucht sie schon keine Brotzeittüten mehr zu kaufen. Und die Hümbrechts Henna hat wieder etwas gespart. An ihr kann man sich wirklich ein Beispiel nehmen.
*Alle Namen geändert
Stadt macht Hundekot zu Geld

Spaziergänger beschweren sich zunehmend über Hundekot in den Eberner Anlagen. Nachdem Verbotsschilder fruchtlos und Drohungen von Bürgermeister und Stadtverwaltung furchtlos geblieben waren, wird die Stadt nun andere Saiten aufziehen: „Wir werfen nun alles über den Haufen“, erklärte neulich der Bürgermeister im Eberner Fernsehen, TV-Ebern. In Zukunft wolle man nicht mehr mit Strafen um sich schlagen, sondern auf Leckerlis, sprich Belohnungen für die Hundehalter setzen.
Denn nachdem vor einigen Jahren die Pläne für ein geplantes Biogas-Kraftwerk zu Toilettenpapier umgearbeitet werden mussten, soll nun ein neuer Anlauf unternommen werden. Diesmal wird gegorener Hundekot verstromt. Das neue Kraftwerk entsteht direkt neben dem neuen Hallenbad.
Damit immer genügend Biomasse vorhanden ist, sollen Hundehalter den Kot ihrer Lieblinge in Sammelstationen abgeben. Bis zu 25 solcher Sammelstationen sind allein in der Altstadt vorgesehen, erklärte das Planungsbüro Schlumpi & Waldi.
Experten des Landratsamtes kalkulieren bei rund 1000 Hunden, die im Stadtgebiet leben, mit etwa einer halben Tonne äußerst energiereicher Biomasse pro Tag. Zuzüglich der Hundeprodukte aus dem Einzugsbereich der Stadt käme so gut eine Tonne schwarzes Gold zusammen. Dies würde ausreichen, um die Anlage wirtschaftlich zu betreiben.

Schon Anfang nächster Woche will die Stadt damit beginnen, die Kot-Auffang-Stationen herzurichten. Begonnen werde im Eingangsbereich des Ämtergebäudes und an der Tourist-Information. Als nächstes kommen dann die öffentlichen Verkehrsflächen vor Arztpraxen dran. Eine Pilot-Sammelstation befindet sich bereits seit gestern an der Rückseite des Ämtergebäudes (siehe Bild).
Die hochmodernen Geräte wiegen den kostbaren Rohstoff automatisch beim Einwurf und vergüten ihn mit 0,39 Euro pro 100 Gramm. Hundebesitzer werden dadurch im Durchschnitt mit knapp 60 Euro monatlich vergütet, was der neu festgesetzten Hundesteuer entspricht.
So rentiere es sich sogar, achtlos liegen gelassene Häufchen einzusammeln und zu vergolden. Das Kotsammeln sei daher auch ein ideales Zweiteinkommen für sozial Schwache, Schüler und Studenten, schwärmt man bei der Stadt.
Kinder könnten sich für den Gegenwert von einem Pfund Köterkacke bereits zwei Kugeln Eis kaufen, meint eine Ernährungsexpertin des Landkreises. Die Sozialreferentin hingegen fürchte bereits um den sozialen Frieden, dann nämlich, wenn Bürger sich Reviere absteckten und um den Hundekot balgten, sich möglicherweise gar gegenseitig damit bewürfen.
Positiv festzuhalten bleibt, dass das neue Kraftwerk gut 1000 Haushalte mit Strom versorgen wird. Der vergorene Biobrei dient anschließend noch als Dung für die städtische Gemüsegärtnerei, die unter anderem auch das Landratsamt mit nahrhaftem leckeren Gemüse versorgt. Bisherige Klagen über zu klein geratene Tomaten dürften also bald der Vergangenheit angehören.
Das EBN-Buchstabieralphabet

Schlagwörter finden, die die eigene Stadt von A bis Z widerspiegeln? Ist doch einfach, mag man sich vielleicht denken. Nur, dazu muss man seinen Ort ein bisschen kennen. Vor zwei Jahren rief der Birgit-Ebbert-Blog zur Blogparade „Meine Stadt von A bis Z“ auf. Und tatsächlich hatten sich viele andere Blogger/innen beteiligt und ihre Stadt verschlagwortet.
Für Ebern sei dies nun nachgeholt. Probieren Sie es doch auch einmal für Ihren Ort aus! Sie werden merken, irgendwie scheint vieles, was erwähnenswert ist, mit den gleichen Buchstaben zu beginnen. Und was fällt einem bloß zum Y ein?
Zur Geschichte des Käppeles

Das heutige Käppele St. Barbara wurde 1958 gebaut und am 14. Juni 1959 vom damaligen Stadtpfarrer, dem Geistlichen Rat Dr. Wilhelm Haller, geweiht. Gestiftet wurde es von Kriegsheimkehrern. Zur Geschichte des Eberner Käppeles scheint nicht allzu viel bekannt zu sein, außer dass es einen historischen Vorgängerbau gegeben hatte.
Ob dieser an gleicher Stelle wie das heutige Käppele stand, bleibt wohl fraglich, denn am modernen Bau entstehen immer wieder Risse, verursacht durch Bewegungen im Berg. Ein Umstand, der nicht unbedingt auf ein altes Fundament schließen lässt?
Näheres zur alten Kapelle St. Barbara erfährt man aus einem von Google digitalisierten Buch, das einem Stempel nach offenbar in der „Bodleian Library“ steht, der Hauptbibliothek der Universität von Oxford (Großbritannien).
Es handelt sich um das „Klosterbuch der Diöcese Würzburg“, II. Band, Geschichte der übrigen Klöster und klösterlichen Institute von Georg Link, Pfarrer in Neustadt am Main, Würzburg 1876, S. 58 – 59:
„Auf dem Vordergipfel des Berges links der von Ebern nach Unterpreppach führenden Straße stand vordem die St. Barbarakapelle, wohin viele Andächtige wallten. Schon i. J. 1452 treffen wir einen Ablaß an, welcher den Besuchenden verliehen wurde. Als diese Kapelle verfallen war, wurde am 5. Oktober 1654 ein Aufruf zur Wiedererbauung erlassen. Der Eremitenbruder Philipp Steigleder leitete den Neubau. Nach vier Jahren weihte der Fürstbischof diese Kapelle zu Ehren der hl. Barbara ein. Alsbald sehen wir Verschiedene, so auch die Baunacher wieder in Prozession zu derselben wallen.
Zwei Tage vor Weihnachten 1666 schlug der Blitz in diese Kapelle; sie brannte ab. Bruder Philipp rettete Manches vom Kirchengeräthe, besonders das Altarbild von unserer Nothhelferin, der hl. Barbara. Dies Bild kam in die Marienkapelle zu Ebern und ziert gegenwärtig den linken Seitenaltar. Noch jetzt wird am St. Barbaratag dahin gewallt und da Hochamt und Predigt gehalten.
I. J. 1668 stellte der Bürgermeister und Rath dem bemerkten Brudereremiten, der dem dritten Orden des hl. Franziskus angehörte, einen Vorweis zu einer Reise nach Tyrol aus. Von dieser Kapelle zur hl. Barbara, der Patronin zur Erreichung einer glückseligen Sterbstunde, sind nur noch wenige Fundamente sichtbar. Eine lebendige Erinnerung ist der in der Nähe fließende ‚Einsiedlerbrunn‘ im Walddistrikt ‚Kapelle‘ oder ‚Neuhaus‘.“
Georg Ludwig Lehnes schrieb 1842 in seiner „Geschichte des Baunach-Grundes“:
„Über die Entstehung der einstigen Wallfahrtskirche St. Barbara, oder auch das Reuehaus genannt, liegt gar nichts vor; sie stand auf dem Berge zwischen Heubach und Preppach, auf welchem man in die Umgegend eine reizende Aussicht hat, und kommt (…) 1452 neben der Kapelle in Reutersbrunn, dann wieder 1535 vor. Im Jahre 1594 war sie bis auf das Mauerwerk verfallen; (...) am 19. September 1660 wallten die Baunacher wieder in Prozession zu derselben; 1745 ist sie abermals zur Ruine herabgesunken, und gegenwärtig bis auf die Grundmauern abgebrochen.“
Aus beiden Texten würde sich folgende Chronik ergeben:
1452 – Die Kapelle St. Barbara wurde neben der Kapelle in Reutersbrunn erwähnt, vermutlich ging es um Ablass
1535 – Abermals urkundliche Erwähnung
1594 – Die Kapelle ist bis auf das Mauerwerk verfallen
1654 – 5. Oktober Aufruf zur Wiedererbauung; der Eremitenbruder Philipp Steigleder vom Dritten Orden des hl. Franziskus leitete den Neubau
1660 – Am 19. September wallten die Baunacher wieder zur Kapelle St. Barbara
1666 – Zwei Tage vor Weihnachten schlug der Blitz in die Kapelle ein, sie brannte ab. Bruder Philipp rettete u.a. das Altarbild der hl. Barbara. Das Bild kam in die Marienkapelle zum linken Seitenaltar
1745 – Die Kapelle ist erneut zur Ruine geworden und bis auf die Grundmauern abgebrochen worden
1958 – Neubau der St.-Barbara-Kapelle
1959 – 14. Juni Weihe durch Stadtpfarrer, Geistl. Rat Dr. Wilhelm Haller
Mit Georg Ludwig Lehnes Bemerkung, die Kapelle sei 1745 abermals zur Ruine geworden, entsteht die Frage, ob die Kapelle nach dem Brand von 1666 ein zweites Mal wiederaufgebaut worden ist?
Philipp Steigleder
Und wer war wohl der genannte Einsiedler Philipp Steigleder? Ein ebenfalls von Google digitalisiertes Buch aus der Österreichischen Nationalbibliothek könnte weiterhelfen. Es trägt den sperrigen Titel: „Heiliger Tyroler-Ehrenglanz, oder Lebensgeschichten heiliger, seliger, gottseliger, frommer und ausgezeichneter Tyroler. Gesammelt und neu bearbeitet zur Erbauung und Belehrung für Jedermann. IV. Heft, vom Jahre 1350 bis zum Jahre 1660.“ Innsbruck, 1844, S. 104 ff.:
„Der Zweite der frommen Einsiedler auf Kreßbrunn war Philipp Steigleder. Er ward im Jahre 1625 zu Bamberg geboren, und von seinem Vater, einem Rechtsgelehrten, zum Studiren bestimmt. Er verlegte sich eine Zeit lang zu Würzburg auf’s Latein und nebstbei auf die Musik, machte aber, leichten Sinnes und fröhlichen Gemüthes, wie er von Natur war, manchen jugendlichen Streich mit.
Der Fortschritt in der Wissenschaft nahm dadurch eine minder glückliche Richtung; er wurde des Studentenlebens überdrüssig, und beschloß, seine stürmisch hingebrachte Jugend ernstlich abzubüßen. Aus der Hinterlassenschaft seines Vaters, welcher mittlerer Weile gestorben war, baute er sich in seiner Heimath eine Einsiedlerzelle, und lebte einige Zeit in strenger Abtödtung.
Dann trieb es ihn wieder in’s Weite, er zog als Pilger nach Rom, wo sein Geist frischen Muth und Lebenskraft einathmete. Auf seiner Heimreise hörte er zu Botzen von Jakob Müller, stieg zu ihm auf den Berg, gesellte sich im Jahre 1663 ihm bei, wurde auf sein Zureden bald Priester, theilte mit ihm alle geistlichen Pläne und Vorsätze, und war nicht minder eifrig in der Buße, als feurig im Ermahnen zu derselben.
Er ging in seinem Eifer so weit, daß er einmal 19 Tage gar nichts aß, und zu einem Leichengerippe zusammenschwand. Auf seiner Brust trug er ein hölzernes Kreuz, mit 33 Nägeln von Eisen, einwärts auf das bloße Fleisch gekehrt, und unter seiner Einsiedlerkutte hatte er über den ganzen Leib ein Bußkleid von Eisendraht, ähnlich einem Panzer.“
Einen weiteren Hinweis auf Philipp Steigleder gibt es im Staatsarchiv Bamberg. Für das Jahr 1659 ist dort eine „Bitte des Geistlichen Rats des Bistums Würzburg“ dokumentiert. Konkret ging es um die „Unterstützung für den Franziskaner-Pater Philipp Steigleder bei der Reparatur des Dachs der St.-Barbara-Kapelle in Ebern, wofür er Bauholz und Schiefer aus dem Amt Teuschnitz benötigt“.
Die beste(n) Geschichte(n)

Zur Geschichte von Ebern schlummern im Internet herausragende zeitgeschichtliche Dokumentationen. Manche haben Zeitungsredakteure oder freie Mitarbeiter/innen der Lokalzeitungen recherchiert und als Artikel veröffentlicht, andere Hobby- und Heimatforscher in ihrer Freizeit mühsam zusammengetragen. Dabei fußen die Ergebnisse der Nachforschungen oft auf vereinsgeschichtlichen Chroniken, wissenschaftlicher Forschungsarbeit oder mündlicher Überlieferung. Die besten Geschichten aus dem Netz zur Eberner Stadtgeschichte möchten wir hier zusammentragen.
Die Glocken von Ebern: „Über die Knallerbsen der Kirchen“
von Günter Lipp, 2019
infranken.de
„1918: Süßes nach dem Weltkrieg“
Eckehard Kiesewetter zur Geschichte des Konditorei-Cafés Spitlbauer, 2018
infranken.de
„Nur in Ebern, Kirchlauter und Pfarrweisach konnte sich die Reformation nicht durchsetzen“
Günter Lipp über Reformation und Gegenreformation im Eberner Land, 2018
Neue Presse
„Ein Ort der Würde, Natur und Kultur“
Günter Lipp über die Marienkapelle, die vor 500 Jahren neu gebaut worden war, 2018
Neue Presse
„Relikte aus der Zeit, als Märchen real waren“
Günter Lipp über die vielen ehemaligen Burgen rund um Ebern, 2018
infranken.de (Zahlschranke)
„An der Via regio hingen die Leichen“
Ralf Kestel über einen Vortrag des Kreisheimtpflegers, Günter Lipp, 2017
Neue Presse
„100 Jahre Krankenhaus Ebern“
von Tanja Kaufmann, 2012
infranken.de
„Vor 70 Jahren entstand Kugelfischer, Eberns größter Arbeitgeber“
von Eckehard Kiesewetter, 2013
Universität Düsseldorf
„Die Steine auf dem Paradies – Die Geschichte des Eberner Judenfriedhofes“
Institut für Jüdische Studien
Google Books
„Die Geschichte des Baunachgrundes in Unterfranken“
von Georg Ludwig Lehnes, 1842
infranken.de
„Als es in Ebern noch Leinwandflimmern gab“ – Die Geschichte der Kinos in Ebern
von Eckehard Kiesewetter und Katharina Gerstenkorn, 2010
infranken.de
„Er verhalf Ebern zum Bahnanschluss“
von Helmut Will, 2015
infranken.de
„Das Alte hat in Ebern seine Heimat“ – 40 Jahre Heimatmuseum
von Eckehard Kiesewetter, 2014
infranken.de
„Ebern 200 Jahre Teil von Unterfranken“
von Eckehard Kiesewetter, 2014
Neue Presse (Zahlschranke)
„Geschichte der Genossenschaftsbank Ebern“
von Tanja Kaufmann, 2015
infranken.de
„Eberner Foto-Geschichte – Das Bahnhofsviertel“
von Ralf Kestel, 2016
infranken.de
„Eberner Foto-Geschichte – Handel am Marktplatz“
von Ralf Kestel, 2016
infranken.de
„In Ebern wurden Frankens großartige Söhne gedrillt“ – Die Geschichte der Kaserne
von Ralf Kestel, 2016
infranken.de
„Kaum ein Gasthaus ohne Kegelbahn in Ebern“
von Günter Lipp, 2013
infranken.de
„Eberner Foto-Geschichte – Brücken und Geschäfte“
von Ralf Kestel, 2016
infranken.de
„Stadtbefestigung – Eberns Stolz war auch mal Last“
von Günter Lipp, 2012
infranken.de
„Stadtbefestigung – Zweiter Ring schützte einst Ebern“
von Günter Lipp, 2012
infranken.de
„Schloss Gleusdorf – die andere Geschichte“
von Ralf Kestel, 2016
infranken.de
„Versteckte Kostbarkeit: Schloss Weißenbrunn bei Ebern“
von Günter Lipp, 2013
infranken.de
„Die Geschichte der Post in Ebern – Mal wieder heißt es: Ab die Post!“
von Günter Lipp, 2012
Treppe statt Leiter

Ein aus Brandschutzgründen geforderter zusätzlicher Flucht- bzw. Rettungsweg stellt Architekten und Bauherren immer wieder vor architektonische und finanzielle Herausforderungen. Nach Berichten in der Lokalpresse soll demnächst die Fluchtleiter am Rückgebäude des Altenheims durch eine Stahltreppe ersetzt werden. Das kleine Foto zeigt, wie eine solche Lösung aussehen könnte.
Sonderausstellung im Museum

Am 17. Januar 2016 eröffnete der Bürgerverein Ebern im Heimatmuseum die Sonderausstellung „Der Erste Weltkrieg im Eberner Land“. Mithilfe von Ausstellungsstücken aus dem Fundus des Museums und Leihgaben der Bürger soll beleuchtet werden, wie sich die Schrecken des Ersten Weltkrieges auf Stadt und Menschen ausgewirkt hatten. Die Ausstellung war bis zum 28. März 2016 sonn- und feiertags zwischen 14:00 und 17:00 Uhr zu sehen. Ein Video zur Ausstellung kann bei Youtube.com betrachtet werden.

Außerdem:
• 13. März bis 22. Mai 2016
Xaver-Mayr-Galerie: „Stadt in Sicht“
• 10. April bis 26. Juni 2016
Heimatmuseum: „Unterfränkische Lebensmittel aus 100 Jahren“
Für das Jahr 2016 sei noch eine weitere Ausstellung in Planung:
• ab 17. Juni 2016
Xaver-Mayr-Galerie bzw. Ossarium: „Der jüdische Friedhof zu Ebern“
Unterstellmöglichkeit fehlt

Die Bushaltestelle für den acht Monate dauernden Schienenersatzverkehr (SEV) der Bahnlinie Bamberg – Ebern ist am Parkplatz unterhalb der Mittelschule eingerichtet worden. Laut Medienberichten wurde dort schon am ersten Tag des SEV „Murphys Gesetz“ Realität: Wartende standen buchstäblich im Regen, weil ein Wartehäuschen fehlt. Nach „Murphys Gesetz“ geht alles, was schiefgehen kann, schief.
Impressionen aus Ebern


Haus (1793) und Haustüre (1794) gelten als Baudenkmal
Ebern im Panorama-Portal

Wenn man sich etwas pathetisch ausdrücken möchte, dann könnte man behaupten, dass Ebern und Seßlach als Motive in die „Hall of Fame“ der Panoramafotografie Eingang gefunden haben. Im Portal „www.kubische-panoramen.de“ finden sich nämlich von Ebern zwei Panorama-Aufnahmen, von Seßlach sogar deren drei. Insgesamt wartet das Portal mit über 12.000 Panoramabildern auf.

Ein Panorama ist zunächst ein Bild mit großem Blickwinkel. Beim kubischen Panorama umfasst der Blickwinkel 360 Grad in der Horizontalen und sogar 180 Grad in der Vertikalen. Der fiktive Betrachter hat eine Perspektive wie vom Zentrum eines gedachten Würfels aus, an dessen Innenwände das Bild geworfen scheint.
Zu den interaktiven Panorama-Aufnahmen gelangen Sie hier:
Zweite Bereitschaftspraxis?

Mit Inbetriebnahme der neuen Bereitschaftspraxis entfallen nämlich die bisherigen Not-Öffnungszeiten der Praxen vor Ort niedergelassener Ärzte. Behandlungsbedürftige gehfähige Patienten sind künftig gezwungen, eine Reise in die Kreisstadt anzutreten. Nicht gehfähige Patienten können weiterhin den Arzt zu sich rufen, soweit dies medizinisch erforderlich ist. Allerdings müssten die Wartezeiten aufgrund des vergrößerten Zuständigkeitsbereiches länger als bisher ausfallen.
In der Bevölkerung kommen die Pläne zur Umstrukturierung der ärztlichen Versorgung außerhalb der regulären Arzt-Sprechstunden nicht gut an. Sowohl infranken.de bzw. Fränkischer Tag als auch Neue Presse berichteten bereits über Unmut.
Deshalb legte die örtliche Frauen-Union zusammen mit der CSU in Geschäften und Arztpraxen Unterschriftslisten aus. Online konnte bei openPetition.de abgestimmt werden. Interessierte sollten sich dort eintragen, um für eine Bereitschaftspraxis in Ebern zu votieren.
Am Ende fanden sich mehr als 3000 Unterzeichner, die eine ärztliche Bereitschaftspraxis am Krankenhaus Ebern befürworten. Dem Vernehmen nach wolle die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns aber trotz der vielen Unterschriften an ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Bereitschaftspraxis in Ebern festhalten. Auch Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) als Empfängerin der Unterschriftenlisten machte den Ebernern keine konkreten Hoffnungen.
Volkshochschule zu teuer?

Ebern ist um eine selbstständige Einrichtung ärmer geworden. Die Volkshochschule verlor Ende November 2015 ihre Eigenständigkeit und wurde der VHS im Landkreis angegliedert. Die Stadt, die die Übernahme befürwortete, versprach sich sogenannte „Synergieeffekte“, bezifferte aber den erhofften Effekt nicht öffentlich. Das Kursangebot soll nicht geschmälert werden.
Allerdings sind räumliche Änderungen vorgesehen: Nach den Faschingsferien 2016 befinden sich die Kursräume der VHS im ehemaligen katholischen Pfarrzentrum in der Georg-Nadler-Straße 1. Das VHS-Büro wird dagegen im Gebäude der Verwaltungsgemeinschaft, Rittergasse 3, untergebracht. Die bisherigen Räume in der Nikolaus-Fey-Straße 2 werden aufgegeben.
Diskussion um Kujath-Villa

In Ebern diskutiert man zurzeit über das Schicksal der sogenannten „Kujath-Villa“, die in unmittelbarer Nähe zur Stadtmauer steht. Die Stadt möchte das Gebäude abreißen lassen und auf dem Grundstück ein modernes Betreuungsgebäude mit Schulmensa für die Grundschule errichten. Kritiker befürchten eine Verschandelung des Stadtbildes. In dem Haus war bis April 2013 der Eberner Jugendtreff untergebracht.
Zweites Altenheim

Im Baugebiet Mannlehen soll ein zweites Alten- und Pflegeheim mit 80 Plätzen entstehen. Der Einrichtung soll auch eine Kindertagesstätte angegliedert werden. Weil die Mannlehen-Siedlung bisher nur über die Gleusdorfer Straße angebunden ist, soll 2018 auch eine Anbindung an die Coburger Straße geschaffen werden.
Wieder Licht am Eberner Käppele

Nach 55 Jahren musste das Holzkreuz am Eberner Käppele ausgetauscht werden. Das neue Kreuz ist etwa 10 Meter hoch und wurde im Oktober 2015 mit neuer LED-Beleuchtung ausgestattet. Nun ist es nachts von der Stadt aus wieder gut sichtbar.
2016: 810 Jahre Ebern
Im Jahr 1206 tauschte Hildebrand von Stein seine Güter zu Wülflingen gegen eine jährliche Leibrente an das Kloster Langheim. Hildebrands Erben, die Brüder Tegeno und Hartmud zu Ebern („apud Ebern“), verzichteten auf ihr Erbrecht an den Gütern. Damit dürfte es sich um die erste urkundlich festgehaltene Erwähnung der Siedlung Ebern handeln.
Straßenbeleuchtung dunkler

An vielen Straßenzügen in Ebern wird nachts die Straßenbeleuchtung abgedunkelt. Mit der sogenannten Halbnachtschaltung brennt ab 22 Uhr in Laternen mit zwei Lampen nur noch eine. Da es laut Amtsblatt bisher keine Beschwerden gegeben habe, wolle die Stadt überlegen, weitere Straßen in das Sparprogramm einzuschließen.
Innenstadtbelebung
Zugegeben, das Foto wurde an einem Sonntagabend aufgenommen. Kein Wunder, dass der Marktplatz menschenleer ist. Werktags ist der Marktplatz vor allem mit parkenden Autos „belebt“. Die Innenstadtbelebung wird zwar gelegentlich von den beiden in Ebern gelesenen Lokalzeitungen aufgegriffen, doch seit längerer Zeit ist es still um dieses Thema geworden. Zuletzt war von gedruckten Motiven der Altstadt die Rede. Sie sollten in die Schaufenster von leer stehenden Geschäftshäusern gehängt werden. Auch mehr Blumenschmuck, Sitzgelegenheiten und die Rückkehr des Pallas-Athene-Brunnens bei der nächsten Pflastersanierung wurden bislang diskutiert.


Behörde soll die Stadt beleben
Anfang März 2015 teilte die örtliche Presse mit, dass die Landesbaudirektion Bayern mit bis zu 120 Behördenmitarbeitern von Nürnberg nach Ebern verlagert werden soll. Der Behördenumzug soll aber aus Rücksicht auf die Beschäftigten nur schrittweise erfolgen. Laut infranken.de vom 20. August 2015 sollen ab dem Jahr 2017 die ersten Mitarbeiter/innen ihren Dienst in Ebern ausüben. Nachher hieß es, der Umzug solle schon Ende 2016 beginnen. Über den innerstädtischen Standort werde zunächst noch beraten. Die alte Kreisstadt Ebern hatte immer wieder herbe Verluste bezüglich ihrer Infrastruktur zu beklagen. Letzte Hiobsbotschaft: Im Juni 2015 wurde bekannt, dass der kassenärztliche Bereitschaftsdienst Ebern im ersten Quartal 2016 aufgelöst wird.
Anfang 2016 berichteten schließlich die örtlichen Medien, dass die Landesbaudirektion ein Provisorium im Alten Rathaus beziehen wird. Von dort aus solle dann der endgültige Standort ausfindig gemacht werden.
Derweil kursieren diverse Spekulationen in der Stadt über den möglichen Behördenstandort. Die Karte zeigt, über welche Standorte manche Bürger rätseln. Position 6 (Alte Kaserne) dürfte bereits ausgeschieden sein, weil mittlerweile berichtet worden war, dass die Behörde in der Innenstadt untergebracht werden soll.
Wo bitte geht‘s zur Eberner Straße?
Hä, was? – Es gibt kaum Orte, die eine Straße nach Ebern benannt haben. Eine „Eberner Straße“ gibt es nur im Baunacher Stadtteil Reckenneusig. In Kraisdorf findet man zumindest die „Eberner Höhe“ als Straßenbezeichnung. Fehlanzeige dagegen in Coburg, Nürnberg oder Bamberg, obwohl Ebern diesen Städten mit der „Coburger Straße“, „Klein-Nürnberg“ und der „Bamberger Straße“ seine Reverenz erwiesen hat. Obwohl: die Bamberger Straße wurde wieder abgeschafft und nach Klein-Nürnberg eingemeindet.

Wenn andere Städte schon so zurückhaltend sind, dann half man kurzerhand etwas nach und benannte schließlich im Eberner Stadtteil Frickendorf eine Seitenstraße „Am Eberner Weg“. Und dann gibt es in Ebern noch die für Auswärtige unaussprechliche „Lützeleberner Straße“ – lützele Hilfe: Lützel-Ebern-er Straße.
1866 wurde der Bezirk Ebern größer
In Wikipedia ist zu lesen, dass am 3. Oktober 1866 Gemeinden aus dem Bezirk Königshofen zum Bezirk Ebern wechselten. Doch um welche Gemeinden handelte es sich? Das Königlich Bayerische Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg für das Jahr 1867 gibt Auskunft. Dort heißt es zu einem „Gesuch der Gemeinden Bramberg und Hofstetten um Zutheilung zu dem Landgerichte und Bezirksamte Ebern“:
Seine Majeſtät der König haben inhaltlich höchſter Entſchließung des k. Staatsminiſterium des Innern vom 6. Oktober l. Jrs. die Trennung der Gemeinden Bramberg und Hofſtetten mit dem Weiler Rottenbühl, ſodann des Forſtbezirks „Bramberger Wald“ von dem Landgerichte Hofheim und Bezirksamte Königshofen und deren Vereinigung mit dem Landgerichte und Bezirksamte Ebern allergnädigſt zu genehmigen geruht.
Nachdem nunmehr die förmliche Überweiſung der genannten Gemeinden an das k. Bezirksamt Ebern ſtattgefunden hat, wird dieſes hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Würzburg, den 25. Dezember 1866
Königliche Regierung von Unterfranken und Aſchaffenburg,
Kammer des Innern.
Bei Verhinderung des k. Regierungs-Präſidenten:
Der k. Regierungs-Direktor:
Dr. von Gerſtner.
Hofheim gehörte 1866 noch zum Bezirk Königshofen und erhielt erst im Jahr 1900 ein eigenes Bezirksamt. 1920 wurde dem Bezirk das Gebiet der coburgischen Exklave Königsberg angegliedert.
Vergessener Sohn der Stadt
Der gebürtige Eberner Konrad Haas, in einer anderen Quelle auch als Conrad Lage bezeichnet, wurde am 13. August 1538 zum Abt des Zisterzienserklosters Langheim gewählt. Dort hat er die Klosterbibliothek „aufgerichtet“ und sich wegen seiner Gelehrsamkeit großes Ansehen erworben. Am 30. Mai 1556 starb er im Langheimer Hof in Bamberg.
Quellen: Achter Bericht über das Bestehen und Wirken des historischen Vereins zu Bamberg, 1845; Versuch einer Beschreibung sehenswerter Bibliotheken Teutschlands, Erlangen 1791.
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