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Das Klinik-Spezial

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Krankenhausreform



Aktuell    • • •   „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“: Gesundheitseinrichtungen Level 1 i unter pflegerischer Leitung ohne Notfallversorgung decken den ärztlichen Versorgungsbedarf der Bevölkerung nicht ab    • • •    „Schwäbische Zeitung“: Krankenhaus Bad Waldsee soll Vorreiter für ein „Level-i-Krankenhaus“ werden    • • •   Bürgerinformation der „Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern“: Krankenhäuser statt ambulante Gesundheitszentren    • • •   WDR: NRW-Landesregierung will Krankenhäuser künftig auf bestimmte Leistungen spezialisieren    • • •   

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KRANKENHAUSREFORM • Countdown

Neue Vorschläge angekündigt

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Das Bundesgesundheitsministerium will bis Ende April 2023 einen neuen Vorschlag zur Krankenhausreform vorlegen. Auf der Grundlage sollen konkrete Auswirkungen der Reform modelliert werden können. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am 23. März 2023 nach der Sitzung der „Bund-Länder-Gruppe für die Krankenhausreform“ an. Bis zum Sommer 2023 sollen die Gespräche in einen Gesetzentwurf münden.


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Zu sehen sind die jeweils zuletzt hinzugefügten Facebook-Beiträge (scrollbar).

(ibg)

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Aus den Gesundheitsministerien


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Quellen und verantwortlich für den Inhalt:

Bundesgesundheitsministerium
und

Bayerisches Gesundheitsministerium

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EBERN  Bericht  • Online-Infoveranstaltung vom 26. Mai 2021

Landrat bleibt bei Teil-Schließung für das Krankenhaus Ebern

Rahmen: Die drei gastgebenden Moderatoren (Landrat Wilhelm Schneider, Haßberg-Kliniken-Vorstandsmitglied Wilfried Neubauer und Bürgermeister Jürgen Hennemann) saßen in einem historischen Gebäude, verteilt um einen Tisch. Die Kamera zeigte die Gastgeber aus ziemlicher Entfernung, so dass deswegen und wegen ihrer Masken keine Mimik erkennbar war. Die Vorstandsvorsitzende der Haßberg-Kliniken, Büchner, nahm wegen Erkrankung nicht teil.

Der Vertreter der Haßberg-Kliniken präsentierte ein gutes Dutzend Grafiken, die u.a. den wirtschaftlichen Niedergang des Klinik-Standortes Ebern untermauern sollten, worauf der Fokus lag. Zahlen lagen aber nur bis 2019 vor. Grafisch aufgewärmt wurde das „Zukunftskonzept für den Standort Ebern“, das schon aus der Zeitung bekannt war. Also die berühmt-berüchtigten sechs Säulen, wie u.a. das MVZ und die Kurzzeitpflege, die angeblich Pfeiler des Krankenhauses werden sollen, ganz wie es die kreiseigene Erzählweise dargestellt sehen möchte.

Der Landrat erklärte das erst vor einigen Jahren neu erstellte (Haßberg-Kliniken-)Konzept für gescheitert, nach dem nur planbare Operationen in der Eberner Chirurgie vorgenommen werden sollten. Weil die Patienten ihre Operationen in anderen Kliniken als in Ebern planen würden. Dies mache den Rückgang der Fallzahlen aus. Zuletzt seien es etwa 1000 auf der stationären Chirurgie gewesen. Deshalb müsse die chirurgische Hauptabteilung in Ebern komplett geschlossen und die heute noch 20 Betten (Anmerkung: von früher 50 Betten) müssten nach Haßfurt verlagert werden. Corona-Ausgleichszahlungen gebe es übrigens in beträchtlicher Höhe, die er jedoch nicht verraten wollte. Die Notarztversorgung (Anmerkung: via 112) in Ebern bleibe durch einen Arzt namens Dr. Haub gesichert.


Lesen Sie weiter unten, was Klinik-Experte Klaus Emmerich zum Zukunfts-Konzept für Ebern sagt

Steffen Vogel (Landtagsabgeordneter, CSU) schaltete sich gegen Ende des Vortrags als Teilnehmer ein. Er versuchte, die Teilschließung in Ebern mit Beispielen aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld (Rhön-Klinikum), Main-Spessart (Anmerkung: Klinik nicht in der Kreisstadt, sondern in Lohr) und Dänemark zu veranschaulichen. Im Landkreis Haßberge habe man sich verschiedene Konzepte für das Krankenhaus Ebern überlegt, allerdings ging er auf diese Konzepte nicht weiter ein.

Krankenhaus Haßfurt: Die Darstellungen hierzu erschöpften sich im Wesentlichen auf die Ausbau-Ziele für den Standort Haßfurt: Endoprothetikzentrum, Hernienzentrum, Schilddrüsenzentrum und Wirbelsäulenchirurgie. Unklar blieb, wie 20 zusätzliche Betten (aus Ebern) im Krankenhaus Haßfurt Platz finden können. Zudem blieb offen, weshalb diese 20 Betten in Haßfurt besser als in Ebern ausgelastet werden könnten.

Halbwegs guter Dinge zeigte sich Landrat Schneider, als er laut an die Stabilisierungshilfen dachte, die der Landkreis Haßberge von der Staatsregierung erhält. Der Landkreis sei schließlich ein anerkanntes Gebiet mit besonderem Förderbedarf.

Zum offenen Brief der Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ meinte der Landrat lakonisch, er fühle sich nicht gemeint. Auch die Frage, wie sich der Landkreis Bamberg zwei Krankenhäuser in Scheßlitz und Burgebrach leisten könne, fand beim Landrat keine Gnade.

Kurzzeitpflege: Für die Kurzzeitpflege soll eine Tochtergesellschaft der Haßberg-Kliniken gegründet werden, das Personal soll vom Krankenhaus an die Kurzzeitpflege ausgeliehen werden. Das hörte sich noch etwas vage an, so dass man sich nicht sicher sein kann, ob dies schon das letzte Wort ist.

Altersmedizin: Neubauer stellte klar, dass das künftige Eberner Zentrum für Altersmedizin keine Geriatrie sein wird, weil keine Doppelstrukturen zu Haßfurt geschaffen werden sollen, wo bereits eine Akutgeriatrie besteht.

Die 24-Stunden-Notfallambulanz in Ebern fällt weg. Betroffene sollen sich an die Bereitschaftspraxis wenden, so der Landrat.

MVZ Ebern: Das MVZ soll in die Räume des ehemaligen OP-Bereichs einziehen. Schwerpunkte: Innere Medizin, Gastroenterologie mit Belegarzttätigkeit (Anmerkung: Erinnerungen an die zuletzt nur noch belegärztliche internistische Klinik Hofheim kommen auf).

Neu aufgebaut werden soll ein ambulanter unfallchirurgischer/ orthopädischer Schwerpunkt mit Durchgangsarzt-Praxis und ambulantem OP-Zentrum. Was nicht herausgestellt wurde: Eine orthopädische Praxis gab es schon in Ebern, sie wurde vom MVZ aufgekauft, und auch der Bereich ambulante Operationen ist nicht wirklich etwas Neues für Ebern. Da darf schon die Frage erlaubt sein, ob sich das ambulante medizinische Angebot in Ebern entscheidend verbessert, nur weil künftig der Name MVZ drauf steht.

Zeitplan:
Mitte 2021: Beginn der Umbauarbeiten im Krankenhaus Ebern, die übrigens nicht sonderlich teuer ausfallen würden, wie Neubauer auf Nachfrage einer Klinik-Mitarbeiterin mitteilte. Zusätzlich würde mit den Vorbereitungen begonnen, die Station 2 (Innere Medizin) in den Räumen der bisherigen Station 1 (Chirurgie) unterzubringen. Praktisch bedeutet dies ein recht baldiges Ende der stationären Chirurgie in Ebern, nämlich noch im laufenden Jahr 2021.

Jahreswechsel 2021/22: Umbau der bisherigen Station 2 (Innere Medizin) für die Kurzzeitpflege (Altenheim) und Umbau für das MVZ. Nach dem Umbau: Das internistische MVZ wird vom bisherigen Ärztehaus neben dem Krankenhaus ins Krankenhaus umziehen und das Orthopädie-MVZ wird den ehemaligen OP-Trakt nutzen.

1. Februar 2022: Inbetriebnahme des Kurzzeitpflegeheimes im Krankenhausgebäude

Wortmeldungen (nachfragend oder kritisch): Zu Wort meldeten sich ein Stadtrat der Freien Wähler, der Pressesprecher der Freien Wähler Ebern, der BRK-Haßberge-Pressesprecher, ein Eberner Bürger und zwei bis drei Klinik-Mitarbeiterinnen. Der Großteil der Teilnehmer/innen blieb stumm.

Krankenhaus-Mitarbeiterinnen erzählten, dass Sanitäter durchaus froh sind, dass es das Krankenhaus in Ebern gibt – wenn die Krankheit oder Verletzung in Ebern behandelt werden kann. Die größeren Kliniken in Coburg und Bamberg würden sich am Wochenende nämlich oft von der Notfallversorgung abmelden und der Rettungsdienst wisse dann nicht, wo er seine Patienten unterbringen soll.

Weiterhin wurde zu Bedenken gegeben, dass in Ebern nicht eine Situation entstehen soll wie es sie im alten Krankenhaus Hofheim gegeben habe. Dort hätten Laborproben umständlich zur Untersuchung nach Haßfurt gefahren werden müssen. Manchmal habe sogar auf die Hilfe des Hausmeisters zurückgegriffen werden müssen.
(ibg, 29.5.2021)

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EBERN  Gastbeitrag  • Zur Zukunft des Krankenhauses

Das sagt ein Klinik-Experte

Stellungnahme von Klaus Emmerich zur Zukunft des Krankenhauses Ebern: „Ökonomisch bedingte Leistungskürzung gefährdet das Krankenhaus“

Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“, Bündnispartner des bundesweiten Bündnis Klinikrettung, versteht sich als Anwalt für wohnortnahe bayerische Krankenhäuser. Sie betrachtet mit Sorge die in der Neuen Presse veröffentlichte Entscheidung des Trägers, das Leistungsangebot des Krankenhauses Ebern mit den Bereichen OP-Abteilung, Anästhesie, Chirurgische Station, Zentrale Patientenaufnahme, Labor sowie Röntgen signifikant zu verringern.

Krankenhäuser gehören zur Daseinsvorsorge. Ihr Betrieb sollte sich nach dem Bedarf richten und nicht von der Wirtschaftlichkeit abhängen. Das Krankenhaus Ebern deckt als Allgemeinkrankenhaus exakt diejenigen Fachbereiche ab, die seit Mitte 2018 Mindestvoraussetzung für eine Notfallversorgung sind: Innere Medizin, Chirurgie, Anästhesie. Sie sind von unschätzbarer Bedeutung für die Bevölkerung.

Mit der Entscheidung, die OP-Abteilung, die Anästhesie, die Chirurgische Station, die Zentrale Patientenaufnahme, das Labor sowie Röntgen aufzugeben, entfällt teilweise die Möglichkeit einer Erstversorgung der PatientInnen, insbesondere bei Unfällen und eskalierendem Krankheitsverlauf.

Aufgrund steigender Strukturanforderungen ist absehbar, dass der Betrieb von Krankenhäusern mit verringertem Leistungsangebot, insbesondere ohne chirurgisches Angebot, mittelfristig nicht mehr zulässig ist. Die gestufte Notfallversorgung, gültig seit 1.7.2018, ist ein erster Schritt in eine gestufte Versorgung der Allgemeinkrankenhäuser insgesamt.

Die vom Landkreis Haßberge angestrebte Kombination aus Altersmedizin inklusive Palliativmedizin, Kurzzeit- und Übergangspflege wird den aktuell geforderten Notfallstrukturen nicht gerecht. Namhafte Gesundheitsberater von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beabsichtigen, ähnliche Vorgaben als Grundvoraussetzung für den Betrieb eines Krankenhauses zu entwickeln. Krankenhäusern, die diese Vorgaben nicht erfüllen, könnte die Betriebserlaubnis entzogen werden.

Mittelfristig droht ein „Aus“ des Standorts Ebern als akutstationäres Krankenhaus, sollte das Leistungsspektrum entsprechend gekürzt werden.

Der GKV-Kliniksimulator, ein vom Bundesgesundheitsministerium, von Krankenkassen und auch von Klinikträgern anerkanntes Simulationstool belegt: Eine mittelfristiges „Aus“ des Krankenhauses Ebern würde dazu führen, dass 8.000 Bürger mehr als 30 Minuten benötigen, um ein Krankenhaus zu erreichen. Das hat mit Daseinsvorsorge für die anvertrauten Bürger nichts zu tun. Das ist – insbesondere für eskalierende Krankheitsverläufe – absolut inakzeptabel. Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ fordert den Landkreis Haßberge deshalb auf, die Entscheidung zur Konzentration der medizinischen Leistungen am Standort Haßfurt und Ausdünnung in Ebern zu revidieren.

Kleine ländliche Krankenhäuser sind bundespolitisch kaum noch gewollt – das ist unbestritten. Das erschwert auch die Bemühungen eines Krankenhausträgers. Die Strukturvorgaben werden schwieriger, die Wirtschaftlichkeit ist unter den herrschenden gesetzlichen Abrechnungsbedingungen nicht mehr gewährleistet.

Trotzdem kann sich der Landkreis Haßberge nicht seiner Verantwortung für die ihm anvertrauten Bürger bzw. Patienten entziehen. Es gehört Mut dazu, sich als Kommunalpolitiker gegen den Abwärtstrend kleiner Krankenhäuser zu stemmen und stattdessen kleine Krankenhäuser strukturell aufzurüsten. Beispiele in Bayern belegen, dass solche Konzepte mit regionaler Zentrenbildung und regionalen Alleinstellungsmerkmalen gelingen können.

Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“

Autor: Klaus Emmerich
95502 Himmelkron
Himmelkron, 30.5.2021
(ibg, 31.5.2021)

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EBERN  Vorab-Bericht  • Online-Infoveranstaltung vom 26. Mai 2021

Kaum Nachfragen

Vorab-Bericht von der Krankenhaus-Online-Infoveranstaltung vom 26. Mai 2021. So viel kann schon verraten werden: Nur ein einziger Eberner Stadtrat (Freie Wähler) hatte sich zu Wort gemeldet, wo doch erst neulich vom Stadtrat beklagt worden war, dass dem Gremium Informationen fehlten.

Und laut Landrat Schneider (CSU) entschied sich der Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken einstimmig für die Schließung der chirurgischen „Hauptabteilung“ in Ebern. Das bedeutet, dass neben Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) mindestens ein/e weitere/r Stadtrat/-rätin gegen Ebern votiert hatte, nämlich eine/r von der CSU Ebern. Mit von der Partie gegen den Standort Ebern waren übrigens auch die Grünen, Kreisrat Kuhn bekannte sich hier zu seinem Abstimmungsverhalten.

Der Wunsch des Main-Post-Redakteurs Martin Sage, der in seinem Kommentar vom 22. Mai 2021 gefordert hatte, der Landkreis solle Klartext reden, auf Floskeln („Wir stellen uns dem demografischen Wandel“) und Schönfärberei verzichten, drang offensichtlich nicht hundertprozentig bis zu den Moderatoren des Abends vor (Wilhelm Schneider, Wilfried Neubauer und Jürgen Hennemann), denn das Wort „Schließung“ oder „Teilschließung“ wollte ihnen nicht recht über die Lippen gehen. Viel leichter fiel es ihnen, von den Vorzügen des künftigen „Gesundheitszentrums“ zu schwärmen. Eine Dame aus dem Online-Publikum fand dann sogar, dass sie damit gut leben könne.

Was fiel auf die Schnelle noch auf? Enttäuschend war die geringe Zahl an Zuschauern bzw. Teilnehmern, etwa 100 sollen es maximal gewesen sein, mir kamen es aber noch weniger vor. Ein Grund dafür dürfte die vorab verlangte namentliche Anmeldung beim Landratsamt gewesen sein. Ein Umstand, der datenschutzrechtlich fragwürdig erscheint, da zum Abhalten einer Infoveranstaltung die Erhebung von persönlichen Daten sicherlich nicht notwendig ist.

Kein/e einzige/r aktive/r Zeitungsredakteur/in hat eine Nachfrage gestellt, gut, vielleicht geschah dies separat im Vorfeld oder im Nachgang der Online-Veranstaltung. Und der als Online-Gast anwesende Haßfurter Bürgermeister dürfte sich die Hände gerieben haben, dass sein Krankenhausstandort in Haßfurt ausgebaut wird, im Gegensatz zu Ebern, wo abgebaut wird und das künftige Kurzzeitpflege-Altenheim im Gebäude des Krankenhauses als Bestandteil des neuen „Gesundheitszentrums“ angepriesen wurde.
(ibg, 28.5.2021)

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EBERN  Dornröschenschlaf  • Wo bleiben die Informationen?

Auf geht’s, Krankenhaus erhalten!

Ich möchte ganz viel wissen. Wahrscheinlich bin ich da nicht alleine. Die chirurgische Station im Krankenhaus Ebern soll geschlossen werden. Was man zunächst hörte, waren Gerüchte, jahrelang. Dann hat man’s neulich quasi halb-offiziell übers Personal erfahren, das sich zunächst in den sozialen Medien darüber äußerte.

Am Mittwoch, 12. Mai 2021, eine Demonstration des Klinikpersonals, für ihre Arbeitsplätze. Gut, dass sie so mutig gewesen sind, diesen Weg zu gehen! Von den Verantwortlichen für die Teil-Schließung des Krankenhauses aber war und ist nichts zu hören. Was ist denn das für eine In­for­ma­ti­ons­po­li­tik?

Nach wie vor fehlen Zahlen, die so einen einschneidenden Schritt begründen müssten. Bürgermeister Hennemann, selbst im Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken, hat diese Zahlen vor etwa einem Monat auf Facebook eingefordert. Wo sind diese Zahlen, wo bleiben sie?

Ja, kannte man im Verwaltungsrat diese Zahlen? Wer trifft so eine Entscheidung? Die Haßberg-Kliniken sind ein Kommunal-Unternehmen, mit eigenem Verwaltungsrat. Trotzdem wird sicherlich auch ein Kreistags-Beschluss notwendig sein. Der Kreistag gibt doch die Richtung vor, wie die Daseinsvorsorge im Landkreis aussehen soll. Gibt es diesen Kreistags-Beschluss?

Ich habe das Gefühl, irgendwie ist der Landkreis in einem Dornröschenschlaf versunken. Ob das allein an Corona hängt? Wenn sich niemand äußert, kann das auch keiner wissen.
(ibg, 14.5.2021)

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KARTE  Übersicht  • Das Krankenhaus Ebern gehört zur Versorgungsstufe I

Plankrankenhäuser

Krankenhäuser aus dem Bayerischen Krankenhausplan


 Plankrankenhäuser    via Geoportal.Bayern.de

Die amtliche Karte stellt Plankrankenhäuser in Bayern dar (senffarben: Versorgungsstufe I (Grundversorgung), orangefarben: Versorgungsstufe II, rot: Versorgungsstufe III, schwarz: Fachkrankenhäuser, hellblau: Hochschulkliniken, grün: Vertragskrankenhäuser).

(ibg, 27.4.2021)

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EBERN  Haßberg-Kliniken  • Fakten fehlen – und Widerstand auch

Vorsicht: Framing!

Aus der Sonderveröffentlichung „Klinikschließungen Zahlen, Gründe, Folgen“ des Bündnisses Klinikrettung:

Wer Klinikschließungen Umbau nennt

Klinikschließungen sind unpopulär. Wer sagt: »Euer Krankenhaus ist schlecht, sein Geld nicht wert, es ist überflüssig und muss weg« – der muss mit Widerstand rechnen. Und so kommt es, dass viele Krankenhäuser relativ kurzfristig geschlossen werden.

Dazu gibt es eine eigene Werbesprache. Betten und Beschäftigte werden nicht abgebaut, sondern »verlagert«. Klinikstandorte werden nicht geschlossen, sondern »weiterentwickelt« und »zukunftsfähig gemacht«. Die medizinische Versorgung wird nicht reduziert, sondern »verbessert«.

Besonders häufig wird versprochen, man werde die jeweilige Klinik in ein ... »Gesundheitszentrum« umwandeln.

Erstaunlich daran ist: So etwas wie ein ... Gesundheitszentrum gibt es gar nicht. Es ist ein Framing-Begriff aus einem Planspiel, den die Oberender AG, eine Unternehmensberatung, erfolgreich in den Diskurs eingebracht hat. Zur Umsetzung gibt es weder ein Finanzierungsmodell noch nennenswerte Er­fah­rungen.“

Die Zeitungsredakteure/-innen hatten das Framing in ihren euphorischen Erst- und Jubelmeldungen leider nicht rechtzeitig erkannt. Das kann nun den notwendigen Widerspruch in der Bevölkerung kosten, so sich die distanzlose Art und Weise der Berichterstattung nicht noch grundlegend ändert.
(ibg, 17.4.2021)

Eingebettetes Video von gemeingutorg „Krankenhausschließungen gefährden Ihre Gesundheit“ via Youtube
(20.4.2021)


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EBERN • Politiker gehen Eberner Krankenhaus an den Kragen

Aus für die Chirurgie

Ein neues Konzept zum Erhalt des Krankenhauses Ebern – wollen Klinik-Verwaltungsrat und „Experten“ (welche denn?) erarbeitet haben, berichtet die Neue Presse am 31. März 2021. Doch herausgekommen ist die enttäuschende Entscheidung, die chirurgische Station in Ebern zu schließen. Und das ausgerechnet in der Corona-Zeit, in der die Menschen mit anderen Problemen befasst sind.

Kaum zu glauben, laut Neuer Presse freuen sich nun über diese innovative Idee der Eberner Bürgermeister Hennemann (SPD) und Landrat Wilhelm Schneider (CSU).

Die Verlagerung der Eberner Betten nach Haßfurt wird prompt – nicht anders zu erwarten – „Umstrukturierung“ genannt. Bürger/innen (als potenzielle Patienten) wurden offenbar vorab nicht in die Abbau- und Umbaupläne eingeweiht, sie stehen nun vor vollendeten Tatsachen. Was die Kommunalpolitiker in die komfortable Lage versetzt, die Entscheidung nur noch mit Hilfe von Pressesprechern verkaufen zu müssen. Der demokratische Willensbildungsprozess wurde einfach ausgelassen.

Was die Bettenverlagerung nach Haßfurt für das Krankenhaus Ebern bedeutet, ist nicht sonderlich schwer abzuschätzen. Das Beispiel Hofheimer Krankenhaus ist hinlänglich bekannt, auch dort gab es zuletzt nur noch eine internistische Abteilung.

Die Stillegung der Hofheimer Klinik zeichnete sich spätestens dadurch ab, indem Hofheim im Bayerischen Krankenhausplan nur noch als Außenstelle des Haßfurter Krankenhauses gelistet wurde. Ebern taucht in diesem Plan noch als eigenständiges Krankenhaus auf. Es wird sich lohnen, den Bayerischen Krankenhausplan im Auge zu behalten.

Und spannend bleibt die Frage, ob sich in der Einwohnerschaft Kritik regen wird – an Argumenten für den umfänglichen Erhalt des Krankenhaus-Standortes Ebern dürfte es nicht mangeln. Ein (Kurzzeit-)Pflegeheim ist kein Krankenhaus, auch wenn jetzt diese Augenwischerei betrieben wird. Die Menschen merken (sich) das.
(ibg, 31.3.2021)

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KRANKENHAUS  Bettenverlagerung  • Aus für stationäre Chirurgie in Ebern

Unaufrichtiger Journalismus

Man könnte es für einen Aprilscherz halten, wie Neue Presse (31.3.2021) und Main-Post Haßberge (1.4.2021) über die Verlagerung der Chirurgie-Betten von Ebern nach Haßfurt berichtet haben. Leider ist es keiner.

Beide Zeitungen schlagen nämlich die überschwänglichsten Töne an. Freude, Begeisterung klingt an, so als wäre der Erhalt des Krankenhauses Ebern endlich für alle Zeiten gesichert.

Aber das Gegenteil ist der Fall. Betten werden in Ebern abgebaut und – wieder einmal – sollen Kapazitäten Haßfurt zugeschustert werden. Verständlich, dass man sich in Haßfurt freuen mag. Aber ebenso ist klar, dass das für Ebern kein Grund zur Freude ist, auch wenn dies Bürgermeister und Landrat offenbar anders sehen. Das wirkt allenfalls nur noch befremdlich.

Ein Altenheim mit Kurzzeitpflege soll stattdessen ins Krankenhaus Ebern einziehen. Das mag auch gut und recht sein. Aber am Ende ist es halt kein Krankenhaus mehr, das wir in Ebern haben, sondern nur noch ein Pflegeheim.

Was bleibt, ist ein rudimentäres Pseudo-Rest-Krankenhaus mit internistischer Abteilung und ein bisschen Chichi rund um die Altenversorgung. Ein Krankenhaus, in dem dann nur noch untersucht und gepflegt werden kann, vielleicht noch Warzen weggeschnitten werden können.

Aber das entspricht im Grunde genommen nicht mehr dem Bild eines klassischen Krankenhauses der Grundversorgungsstufe. Da entsteht auch bald die Frage, ob der Bayerische Krankenhausplan so etwas überhaupt noch mittragen will.

Und dann noch die Rede vom „Modellversuch“ – was irgendwie einen höchst höhnischen Beigeschmack hat, denn wenn die Betten der Chirurgie erst einmal in Haßfurt sind, dann kann dieser „Modellversuch“ niemals mehr rückgängig gemacht werden.

Dass hier die Pressevertreter die aufgehübschten Pressemitteilungen ungeschoren ins Druckzentrum durchleiten, das ist schon mehr als enttäuschend.

Bitte beachten Sie unsere extra Seite Klinik-Spezial
(ibg, 1.4.2021)

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KOMMUNIKATION  Stadt Ebern  • Lamento auf Homepage der Stadt

Neutralität ist ein Fremdwort

Ebern-Stadt-Homepage-Stellungnahme-April-2021
Abgebildet: Bildschirmfoto von der städtischen Webseite www.ebern.de

Politische Auseinandersetzungen sind wichtig in jeder Demokratie. Die offizielle Homepage der Stadt sowie das Mitteilungsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern sind allerdings nicht der geeignete Ort, um einen politischen Streit auszutragen. Beide Plattformen sind Kommunikationsmittel der Stadtverwaltung und müssen politisch neutral bleiben. Das ist ein hohes Gut in der Demokratie, und daran sollte nicht gekratzt werden.

In beiden städtischen Medien ist aber jetzt ein Meinungsbeitrag, eine „Stellungnahme“ des Bürgermeisters erschienen. Es geht ums nicht-städtische Krankenhaus und um falsche Anschuldigungen. Unschön, doch es bleibt unklar, worum es dabei konkret geht. Derlei hat weder etwas auf der Homepage der Stadt noch im Mitteilungsblatt zu suchen. Ebensowenig die persönliche Einordung des Bürgermeisters, ob er die Zukunftspläne für das Kommunalunternehmen Kreiskrankenhaus für geglückt oder nicht geglückt hält. Zumal der Bürgermeister als Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken an anderer Stelle rege mitmischen kann.

Und nicht alle können den Rückbau-Plänen für das Krankenhaus so viel Positives abgewinnen wie der Bürgermeister, auch wenn er nun seine medienverbürgte Begeisterung in seiner Stellungnahme etwas herunterschraubt. Trotzdem nimmt er mit seinem Kommentar potenziellen Kritikern der Krankenhaus-Schrumpfung Wind aus den Segeln. Das ist sein gutes Recht, unabhängig davon, ob er recht hat oder nicht. Aber indem er die städtische Homepage und das Mitteilungsblatt für seine Sichtweise einspannt, erleidet die mögliche Krankenhaus-Diskussion bereits Schlagseite, bevor sie überhaupt entstehen kann.

Jedenfalls: Offensichtlich unterscheiden die Verantwortlichen nicht, wo etwas veröffentlicht gehört und wo nicht. Beim Bürgerbegehren „Hochregallager Eyrichshof“ verhielt es sich ähnlich. Dieses Vorgehen kann nicht gefallen, unabhängig von der inhaltlichen Botschaft. Die Stadträte sollten keinem Dauer-Schweigen verfallen, sondern Fehlentwicklungen entgegentreten. Es ist ihre Aufgabe. Dass hierauf Bürger aufmerksam machen müssen, ist an sich schon ein Unding.
(ibg, 21.4.2021)

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EBERN  Altkreis  • Medizinische Versorgung

Große Krankenhaus-Schrumpfung

Bündnis Klinikrettung

 Zeitungsbeilage   „Klinikschließungen – Zahlen, Gründe, Folgen“

Eingebetteter Tweet via Twitter (5.4.2021)


Natürlich gibt es die Beilage auch digital (PDF-Download). Die Printausgabe lässt sich aber leichter an Passanten/-innen verteilen oder zu Wahlkampfveranstaltungen mitnehmen.

(ibg, 6.4.2021)

Hersbruck: Viele Fachärzte nach Klinikschließung abgewandert

 BR   „Aus dem versprochenen Ärztehaus wurde nichts“

Eingebetteter Tweet via Twitter (6.4.2021)


Parallelen zu Ebern werden nicht lange auf sich warten lassen

(ibg, 7.4.2021)

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EBERN  Krankenhaus  • Haßberg-Kliniken

Das große Aussitzen hat begonnen

Schweigen der Lokalpolitiker/innen

 Klinik-Schrumpfung in Ebern   Zentralisierung in Haßfurt

Eingebetteter Tweet via Twitter (14.4.2021)


Wer sich zuerst rührt, hat verloren

(ibg, 15.4.2021)

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POLITIK  Krankenhaus  • Doch nicht so düster

Erlösausgleich für Krankenhäuser

Sollte man in der SPD Ebern mehr Pressemitteilungen der SPD lesen? – Aus einer Pressemitteilung des SPD-Bundestagsabgeordneten und Fraktionsvizes, Dirk Wiese:

„Unsere Krankenhäuser leisten Großes bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. Dabei ist deutlich geworden, wie wichtig eine gut funktionierende und flächendeckende Krankenhausversorgung ist.

Deutschlands Krankenhäuser haben in der Pandemie sehr schnell reagiert, vermeidbare Operationen verschoben, zusätzliche Intensiv- und Beatmungskapazitäten aufgebaut und sich auf die neuen besonderen Hygieneanforderungen eingestellt. Bisher sind wir besser durch die Krise gekommen als viele andere Länder. Ermöglicht wurde dies durch den großen persönlichen Einsatz aller Beschäftigten in unseren Krankenhäusern. Dies verdient unseren Dank und Respekt.“

Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich deshalb dafür eingesetzt, dass die in der Pandemie besonders belasteten Krankenhäuser 450 Millionen Euro aus Mitteln des Bundeshaushaltes erhalten, die sie als Prämien an ihre Beschäftigten auszahlen können. Zudem sollen ALLE Krankenhäuser auch für dieses Jahr einen Erlösausgleich erhalten, der sich an den Erlösen des Jahres 2019 orientiert – ein großer politischer Erfolg!

(ibg, 13.4.2021)

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POLITIK  Reformbedarf  • Änderungen auf Kreis- und Gemeindeebene

Brinkhaus für Verwaltungsreform

In der letzten Woche sprach sich der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, für eine Jahrhundertreform aus. Die Verfahren und Abläufe in Verwaltung, Landkreisen, Städten, Gemeinden und im Bildungssystem seien zu schwerfällig. Dies habe sich insbesondere in der Corona-Pandemie gezeigt. In der Krise habe man wie unter einer Lupe gesehen, was nicht richtig funktioniert.

Zu den Merkwürdigkeiten unserer Kommunalordnungen gehört zum Beispiel, dass die unterste und bürgernächste Verwaltungsebene (Kreisverwaltung, Gemeindeverwaltung) durch Wahlbeamte (Landräte, Bürgermeister) organisiert wird. Jene Wahlbeamte verfügen aber in der Regel nicht über die dafür notwendige Qualifikation. Das kann nicht optimal funktionieren.

Jüngstes Beispiel ist die Entscheidung des Verwaltungsrates der kommunalen Haßberg-Kliniken, das Krankenhaus in Ebern so zurückzustutzen, dass das engültige Ende in deutlich weniger als zehn Jahren vorprogrammiert scheint. Zudem eine undurchsichtige und erklärungsbedürftige Entscheidung, die wirkt, als sei sie hopplahopp getroffen worden. – Bis dato wurde nämlich nichts erklärt, nur verkündet.

Und im gewählten Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken (siehe Tabelle unten) sitzen der Landrat und Bürgermeister (Wahlbeamte) sowie noch sonstige Kreisräte – allesamt wohl mehrheitlich Laien auf dem Gebiet, gewichtige unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Sie sind in ihrem Urteilsvermögen in der Regel von der (teuer zugekauften) Expertise Dritter abhängig und damit beeinflussbar.

Dabei sollten sie sich eigentlich nur von den Wählerinnen und Wählern beeinflussen lassen. Wie gesagt, eine Merkwürdigkeit, denn es käme wohl kaum einer auf die Idee, den Leiter des Finanzamtes wählen zu lassen. Herr Brinkhaus, bitte bleiben Sie dran!
(ibg, 7.4.2021)

Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken
Vorsitzender 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter
Wilhelm Schneider (Landrat, CSU) Michael Ziegler Oskar Ebert
   
MitgliederWeitere Funktion1. Stellvertreter 2. Stellvertreter
Steffen VogelMdL, CSU-KreisvorsitzHolger BaunacherBgm. Wonfurt, Kreisrat, CSUMichael ZieglerBgm. Eltmann, Kreisrat, CSU
Wolfgang BorstBgm. HOH, Kreisrat, CSUAlexander BergmannKreisrat, HOH, CSUReinhold GiebfriedKreisrat, Hofheim, CSU
Volker OrtloffStadt- und Kreisrat, HAS, CSUKlaus MerkelKreisrat, HAS, CSUImelda HetterichKreisrätin, Zeil, CSU
Dr. Alexander AmbrosKreisrat, Knetzgau, CSUGerhard ZöschKreisrat, Sand, CSUThomas SechserBgm. Oberaurach, Kreisrat, CSU
Isabell ZimmerStadt- u. Kreisrätin, EBN, CSUSebastian OttStadt- und Kreisrat EBN, CSUMarion MüllerStadt- und Kreisrätin, EBN, CSU
Birgit BayerKreisrätin, Riedbach, FW/WGOskar Ebert2. Landratsstellvertr., Rauhenebrach, FW/WGLudwig BockKreisrat, Rentweinsdorf, FW/WG
Günther WernerBgm. HAS, Kreisrat, Freie Wähler/WGSabine WeinbeerKreisrätin, Oberaurach, FW/WGDieter MöhringBgm. Aidhausen, Kreisrat, FW/WG
Michael ZeheKreisrat, HAS, Freie Wähler/WGMatthias BäuerleinKreisrat, Rauhenebrach, FW/WGGertrud BrühlBgm. Breitbrunn, Kreisrätin, FW/WG
Jürgen HennemannBgm. EBN, Kreisrat, SPDStephan SchneiderStadt- und Kreisrat HAS, SPDHelmut DietzBgm. Untermerzbach, Kreisrat, SPD
Wolfgang BrühlKreisrat, Eltmann, SPDThomas StadelmannBgm. Zeil, Kreisrat, SPDBernhard RußBgm. Sand, Kreisrat, SPD
Harald KuhnKreisrat, Zeil, GrüneAnne SchneiderStadt- und Kreisrätin EBN, GrüneRita StäbleinKreisrätin, Eltmann, Grüne
Thomas WagenhäuserKreisrat, Aidhausen, Junge ListeChristian ZehendnerKreisrat, Ebelsbach, Junge ListeJulian MüllerKreisrat, Sand, Junge Liste
Dr. Heinrich GoschenhoferKreisrat, HOH, FDP/FBDr. Sabine LeuchtKreisrätin HOH, FDP/FBHarald PascherStadt- und Kreisrat EBN, FDP/FB

Ohne Auftrag und/oder Zustimmung des Verwaltungsrates wäre die sogenannte „Umstrukturierung“ der Haßberg-Kliniken nicht möglich gewesen.

Wie sieht es eigentlich mit dem Vertrauen der Deutschen in die Medien aus? Mit dieser Frage beschäftigte sich u.a. das Edelman Trust Barometer. Dafür wurden zwischen dem 19. Oktober und dem 18. November 2020 mehr als 33.000 Menschen in 28 Ländern befragt:

„In der Umfrage gaben 59 Prozent der Deutschen an, dass die Medien keinen guten Job machen, wenn es um objektive und überparteiliche Berichterstattung geht, weltweit liegt der Wert bei 61 Prozent.“

(ibg, 6.4.2021, aktualisiert 7.4.2021)

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STATISTIK • Krankenhauspatienten 2016 bis 2018

Häufigste Operationen

Eingebettete Grafik

Statistik: Häufigste Operationen an vollstationär behandelten Krankenhauspatienten in Deutschland in den Jahren 2016 bis 2018 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

(ibg, 19.4.2021)

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STATISTIK • Verweildauer von Patienten verkürzt sich immer mehr

Weniger Betten, mehr Patienten

Infografik: Mehr Ärzte, weniger Betten in deutschen Krankenhäusern | Statista
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
(15.7.2019)


Eingebettete Tweets via Twitter
(15.7.2019)


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KOALITIONSVERTRAG • Erhalt kleiner Landkrankenhäuser gesichert?

Können die Landkliniken bleiben?

Carlsbau im Glottertal, bekannt durch die Fernsehserie Die Schwarzwaldklinik (1)
Symbolbild (unverändert):
„Carlsbau im Glottertal, bekannt durch die Fernsehserie Die Schwarzwaldklinik (1)“,
MatzeTrier in der Wikipedia auf Deutsch, Lizenz: CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons


Nach der bayerischen Landtagswahl vom 14. Oktober 2018 zeigte sich am 5. November 2018, was im Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern vereinbart worden war. 

In ihrem Wahlprogramm (PDF-Download) hatten die Freien Wähler nämlich versprochen, sich für den flächendeckenden Erhalt der Krankenhäuser (sowie für weitere Behördenverlagerungen) einzusetzen. 

Im Koalitionsvertrag kommen die Begriffe „Krankenhaus“ und „Krankenhäuser“ (zusammen genommen) ganze sechs Mal vor. Zweimal wird der Begriff „Klinik“ erwähnt. 

Konkret heißt es auf Seite 22:

„Krankenhäuser, Haus- und Fachärzte, Apotheken, Pflegeeinrichtungen, Heilmittelerbringer und Hebammen müssen weiterhin flächendeckend und wohnortnah zur Verfügung stehen.“ 

Weiter auf Seite 23: 

„Wir werden auch künftig flächendeckend eine qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung sicherstellen. Wir wollen unsere Krankenhausstrukturen erhalten und bedarfsgerecht weiterentwickeln. 

Wir setzen die Investitionsförderung auf Rekordniveau fort. Mit gezielten Strukturförderprogrammen (Geburtshilfe, kleine Krankenhäuser) werden wir auch in ländlichen Räumen eine wohnortnahe Krankenhausversorgung sicherstellen. 

Wir wollen die kleineren Standorte erhalten und weiterentwickeln. 

Wir wollen dabei die Träger unterstützen, für jeden Standort ein passendes Nutzungskonzept zu entwickeln. 

Bei Umstrukturierungen wird sich der Freistaat Bayern aktiv beteiligen. Wir setzen uns zudem für eine Überprüfung der Betriebskostenfinanzierung auf Bundesebene ein, z. B. durch eine Überarbeitung des Fallpauschalen-Systems.“ 

(ibg, 10.11.2018)

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KRANKENHAUS EBERN • Klinik-Ranking

F.A.Z.-Institut: Ebern ist top

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Abgebildet: Wegweiser vor dem Krankenhaus, das für viele Eberner das „Kreiskrankenhaus“ geblieben ist. Die Witterung scheint diese Ansicht zu unterstützen

Das Institut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) hat anhand von Qualitätsberichten und Patientenmeinungen 1.909 deutsche Kliniken untersucht und dabei ein Ranking aufgestellt. Das Krankenhaus Ebern („Haßberg-Klink, Haus Ebern“) gehört nach der Studie des Institutes zu „Deutschlands besten Krankenhäusern“.

Die Untersuchung erfolgte durch das F.A.Z.-Institut in Zusammenarbeit mit der Faktenkontor GmbH und wurde durch die ISM International School of Management wissenschaftlich begleitet.

Ausgewertet wurden unter anderem die Qualitätsberichte aus dem Jahr 2016, Patientenmeinungen verschiedener Internet-Bewertungsportale sowie Daten aus Qualitätsberichten.

Insgesamt kam das Krankenhaus Ebern auf Rang 206 aller betrachteten Krankenhäuser in Deutschland.

Die F.A.Z.-Sonderveröffentlichung kann hier abgerufen werden (PDF-Download).
(ibg, 25.7.2018)

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LANDKRANKENHÄUSER • Politik will Schließungen

Noch will keiner konkret werden

Eingebettete Karte: Google Maps; Krankenhäuser in Unterfranken

Bürger/innen kämpfen weiter um die kleinen Landkrankenhäuser, so wie in Marktheidenfeld. Die Main-Post schrieb am 26.6.2018, dass das dortige Krankenhaus bis zum Jahr 2023 geschlossen werden soll.

Künftig solle ein neues Zentralklinikum in Lohr am Main die stationäre medizinische Versorgung in der Region sicherstellen. Damit könnten „Doppelvorhaltungen“ und „Defizite“ abgebaut werden, habe eine Sprecherin des Bayerischen Gesundheitsministeriums der Main-Post mitgeteilt.

Ob noch weitere Krankenhäuser in Unterfranken wegfallen, verriet das Ministerium nach Angaben der Zeitung zwar nicht, aber „einzelne Standorte“ würden „hinterfragt“.

Inzwischen gibt es in Bayern ein Aktionsbündnis gegen Krankenhausschließungen, es nennt sich „Unser Herz schlägt für kleine Krankenhäuser“ und ist auf Facebook vertreten.
(ibg, 27.6.2018)

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SPD HASSBERGE • Will Partei das Ende der „Kreis“-Krankenhäuser?

Geht der SPD Solidarität verloren?

Ebern-Krankenhaus-Klinik
Abgebildet: Krankenhaus Ebern

Man traut seinen Augen kaum, was die SPD Haßberge zu Ostern 2018 in der Presse über die verbliebenen beiden Haßberg-Kliniken verbreiten ließ.

So titelte die Main-Post am 2. April 2018: „SPD gegen Dauer-Subvention der Haßberg-Kliniken“.

Bei infranken.de wurde SPD-Kreisrat Paul Hümmer am 29. März 2018 zitiert: „Ich meine, wir sollten die Haßberg-Kliniken unter einem größeren Dach unterbringen“.

Sein Parteikollege, Bernhard Ruß, ebenfalls bei infranken.de: „Unser Haßberge-Kreis gehört wie Schweinfurt auch zur Planungsregion Main-Rhön und deshalb wäre ein Ausbau der Zusammenarbeit auch auf medizinischem Gebiet angebracht und sollte auch möglich sein“.
(ibg, 2.4.2018)

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DRAMA • Bürger gegen Klinikschließungen

Waldkirchen und Hersbruck

In Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) und Hersbruck (Landkreis Nürnberger Land) sollen die Krankenhäuser geschlossen werden. Die Bewohner fürchten, im Notfall nicht optimal versorgt zu sein. „quer“ (BR) machte die beiden Klinikstandorte in der Sendung vom 25.1.2018 zum Thema.

Vier Jahre Garantie für Neustadt bei Coburg

Auch um den Fortbestand des Krankenhauses in Neustadt bei Coburg hatte es offenbar in letzter Zeit Diskussionen gegeben (NP, 26.1.2018). Laut Neuer Presse vom 29.1.2018 gebe es inzwischen eine vierjährige Bestandsgarantie für das Neustadter Krankenhaus.

(ibg, 1.2.2018)

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FINANZSPRITZE • Haßberg-Kliniken leiden an pekuniärer Anämie

Kreis schießt 2,2 Mio. Euro zu

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Abgebildet: Krankenhaus Scheßlitz – wo es offenbar besser als bei uns läuft

2,2 Millionen Euro überweist der Landkreis Haßberge den Haßberg-Kliniken, um die Zahlungsfähigkeit des Kommunalunternehmens zu erhalten. Das meldete die Neue Presse am 24.7.2017.

Die Finanzspritze des Landkreises bedeutet nichts anderes, als dass die Bundesregierung den Punkt Krankenhausfinanzierung im Rahmen der sogenannten „Krankenhausreform“ immer noch nicht angepackt hat. Denn Krankenhäuser sollten auch notwendige Tarifanpassungen oder steigende Energiekosten aus ihren Einnahmen heraus bestreiten können.

Merkwürdig stumm bleiben – mal wieder – die örtlich zuständigen Bundestagsabgeordneten. Sitzt davon nicht auch jemand im Kreistag?

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FAST HEIMLICH, STILL UND LEISE • Hofheim i.UFr. verlor sein Krankenhaus

Tschüss, Hofheimer Krankenhaus

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Abgebildet: Eingangsbereich des Krankenhauses in Hofheim in Unterfranken

Das war’s dann. Zum 1. Juli 2017 wurde das Kapitel „Krankenhausstandort“ Hofheim i.UFr. geschlossen. Wenn die Einschätzung nicht trügt: Erstaunlich wenig öffentlicher Widerstand war im Vorfeld zu spüren gewesen. Man wird kaum behaupten können, die Hofheimer/innen seien auf die Barrikaden gestiegen.

2004, als man in Hofheim schon einmal um den Erhalt der Klinik gekämpft hatte, war das politische Engagement unter der damaligen Leitung des früheren Chefarztes, Prof. Dr. Eike Uhlich, wesentlich eindringlicher gewesen. Dazumal – im Gegensatz zu heute – mit Erfolg.

Die Mainpost hat dem Ende des Krankenhauses zwei schöne Beiträge gewidmet. Im Artikel „Krankenhaus Hofheim: Hier war der Patient keine Nummer“ vom 29. Juni 2017 werden wehmütig die letzten Tage der Klinik geschildert. Zum letzten Akt hatte sich die Krankenhausverwaltung übrigens keine große Öffentlichkeit gewünscht.

In der Abhandlung „Es wehte der ‚Hofheimer Geist‘“, ebenfalls vom 29. Juni 2017, wird die Geschichte des Hospitals dargestellt, wie sie vielen vielleicht gar nicht bekannt gewesen sein dürfte. Das Haus wurde 1895 als Distriktkrankenhaus errichtet. Und auf alle Fälle sind die abgebildeten alten Postkarten sehenswert. Tschüss, Krankenhaus Hofheim! Die Bürger/innen werden dich vermissen.
(ibg, 30.6.2017)

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INFOVERANSTALTUNG • Unterrichtung der Öffentlichkeit im Hofheimer Pfarrsaal

Info vom 15. Mai 2017 um 18:00 Uhr

Hofheim-UFr-Pfarrkirche
Abgebildet: Hofheim in Unterfranken, Pfarrkirche

Am Montag, 15. Mai 2017, traf der Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken eine grundsätzliche Entscheidung über die Zukunft der drei Kran­ken­häuser im Landkreis. Laut vorab veröffentlichten Medienberichten musste mit harten Spar­maß­nah­men gerechnet werden.

Der Landrat und der Klinikvorstand informierten die Öffentlichkeit um 18:00 Uhr im katholischen Pfarrsaal von Hofheim i.UFr. über die gefassten Beschlüsse:

  • Zum 1. Juli 2017 sollen die 25 Betten des Belegkrankenhauses Hofheim i.UFr. wegfallen. Einige dieser Betten werden dem Krankenhaus Haßfurt zugeschlagen.

  • Im alten Hofheimer Krankenhaus werden weitere Facharztpraxen (Filialen) einziehen, die allerdings nur tageweise Sprechstunden anbieten werden.

  • Die Abteilung für Geburtshilfe am Krankenhaus Haßfurt soll zum 31. Dezember 2018 geschlossen werden. Die Gynäkologie wird als Belegabteilung weiterbetrieben.

  • Im Krankenhaus Ebern wird es weiterhin die Abteilungen für Innere Medizin und Chirurgie geben. Allerdings soll bis April 2018 ein „Zukunftskonzept“ erarbeitet sein. Vom Erfolg dieses Konzeptes ist der Fortbestand des Eberner Krankenhauses abhängig.

  • Die Zahl von 530 Mitarbeitern (an insgesamt drei Standorten) könnte durch die sogenannte „natürliche Fluktuation“ verringert werden.

Gerüchte hatten im Vorfeld der Entscheidung dies vorausgesagt: Das Krankenhaus Hofheim i.UFr. solle geschlossen werden und in das Gebäude ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) einziehen. In Hassfurt soll die Abteilung Geburtshilfe nach und nach abgewickelt werden. Über das Schicksal des Krankenhauses Ebern würde im Jahr 2019 entschieden werden. Kommt es nicht aus der Verlustzone, drohte die Schließung.
(ibg, 11.5.2017, aktualisiert 15.5.2017)

Quellen: infranken.de, Mainpost.de, HT (jeweils vom 15.5.2017)


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BRISANTE LAGE • Angeblich soll das Krankenhaus Ebern geschlossen werden!

Krankenhaus in akuter Gefahr?!

Ebern-bei-Nacht
Fällt auch noch das Krankenhaus weg, dann könnten in Ebern bald alle Lichter ausgehen

Wo kommen diese Informationen her? Das Haßfurter Tagblatt schrieb am 3. Mai 2017: „Haßbergkliniken: Hofheim steht vor dem unmittelbaren Aus – und Ebern kurz davor“.

Sollte die Meldung stimmen, dann wäre es nicht das erste Mal, dass diese Zeitung zu den Haßberg-Kliniken Informationen veröffentlicht, die erst später preisgegeben werden sollten. Bekanntermaßen soll der Ver­wal­tungs­rat der Kliniken erst am Montag, 15. Mai 2017, eine Entscheidung treffen.
(ibg, 4.5.2017)

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FLÄCHENBRAND • Politik stellt die Krankenhausstruktur auf den Kopf

Viele Kliniken sollen weg

Hersbruck-Torturm
Abgebildet: Wassertor in Hersbruck

Blick in die Region: Den Bestand des Hersbrucker Krankenhauses wolle man allmählich „auslaufen“ lassen, so Nordbayern.de am 27.2.2017. In vier bis fünf Jahren soll es soweit sein.

In vielen Städten wie z.B. in Marktheidenfeld haben sich schon Bür­ger­in­i­ti­a­ti­ven zusammengefunden, um gegen Klinikschließungen zu protestieren. In Marktheidenfeld z.B. heißt es auf der Webseite Pro-MAR.de, man fühle sich „vergessen und ausgetrickst“.

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KLINIK-KRISE • Haßberg-Kliniken – Zukunft Ja oder Nein?

Bürger/innen stochern im Nebel

Krankenhaus-Kunst
Der Blick in die Zukunft für die Haßberg-Kliniken ist momentan noch unklar

Wie geht es angesichts der Schuldenhäufung weiter mit den Krankenhäusern in Ebern, Hofheim (UFr.) und Haßfurt? Die Regionalportale von infranken.de und Mainpost berichten derzeit, dass Ergebnisse erst Mitte Mai 2017 an die Öffentlichkeit gelangen sollen.

Am 25. April 2017 tagten der Verwaltungsrat der Haßberg-Kliniken und der Kreistag Haßberge zum Thema – unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Angeblich sollen noch keine Entscheidungen getroffen worden sein. Der Landrat sprach aber im Vorfeld von einschneidenden Veränderungen.
(ibg, 27.4.2017)

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KLINIKLANDSCHAFT • Grundsatzdebatte – Professor mit provokanten Thesen

Klinik-Debatte in Deutschland

Klinikum-Gebaeude
Symbolbild

Ein Berliner Professor für Management im Gesundheitswesen fordert, die Zahl der deutschen Krankenhäuser von derzeit etwa 2.000 auf 300 bis 400 zu reduzieren. Ein Krankenhaus solle für etwa 250.000 Einwohner zuständig sein. Nach seinen Ideen würde die Krankenhauslandschaft essentiell umgebaut. Er sagt: „Es geht schließlich nicht darum, hier ein kleines Haus zu schließen und das andere weiter zu betreiben, sondern an zentraler Stelle ein großes neu zu bauen.“ Das vollständige Interview im AOK-Forum „Gesundheit und Gesellschaft“ (G+G, Ausgabe 01/2017), veröffentlicht auf der Webseite des AOK-Bundesverbandes, lesen Sie hier.

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MEINUNG • Roter Eber

SPD zum Krankenhaus Ebern

Krankenhaus-Ebern-Strasse

Nach längerer Zeit war im Januar 2017 wieder eine Ausgabe des Eberner SPD-Mitteilungsblatts „Der Rote Eber“ erschienen. Im Leitartikel schrieb Bürgermeister Jürgen Hennemann unter der Überschrift „Ebern braucht das Krankenhaus“: 

„Das Eberner Krankenhaus muss bleiben. Darin dürften sich alle einig sein. Es ist derzeit auch nicht in akuter Gefahr.“

Nichtsdestotrotz verkannte das SPD-Blatt die heikle Lage nicht und erläuterte die Unbill der schwierigen Krankenhausfinanzierung.

Der vorgebrachte Lösungsvorschlag, um die Schließung von kleinen Krankenhäusern auf dem Lande zu verhindern, lautet dann:

„Dabei wäre es so einfach: Große Häuser belegen kleine und alle hätten etwas davon, nicht zuletzt die Patienten. Dazu bedarf es aber einer landesweiten Planung und Unterstützung für solche Krankenhaus-Kooperationen. Möglich wäre es.“ 

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KREISKLINIKEN • Angespannte Finanzlage – Wie sieht die Zukunft aus?

Wann kommt das neue Konzept?

  • Nach Angaben der Hofheimer Mainpost vom 11.1.2017 sind vertrauliche Daten aus einer nichtöffentlichen Sitzung einer örtlichen Zeitung zugespielt worden.

  • Bei dem Dokument soll es sich um den vorläufigen Jahresabschluss 2015 des Klinikunternehmens handeln.

  • In dem Papier sind die Defizite nach Klinik-Standorten und Abteilungen aufgeschlüsselt.

  • Demnach seien 2015 alle drei Klinikstandorte im Minus gewesen.

Mittlerweile kursieren in der Öffentlichkeit konkrete Zahlen aus dem Jahr 2015, die offiziell weder bestätigt noch dementiert worden sein sollen. Auch im Hinblick auf einen möglichen „Whistleblower“ wurden anscheinend keine öffentlichen Kommentare abgegeben.

Nach den Informationen würden sämtliche Klinikabteilungen, bis auf zwei Ausnahmen, und alle drei Klinikstandorte sowie die MVZ zum Defizit beitragen. Das Ergebnis für das Jahr 2016 liege noch nicht vor. Insgesamt hätten sich jedoch bei den Kliniken und den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) etwa 20 Millionen Euro an Verbindlichkeiten angehäuft, so die Mainpost.

Immer wieder flackern Diskussionen darüber auf, wie es mit den Kliniken in Hofheim (UFr.), Haßfurt und Ebern weitergehen kann. In der Öffentlichkeit ist schon länger bekannt, dass der Träger, ein standortübergreifendes Kommunalunternehmen, ein Millionendefizit schreiben soll. Ursache sollen angeblich die politischen Rahmenbedingungen für kleine Krankenhäuser sein.

So berichteten beispielsweise infranken.de und die Mainpost am 9. Mai 2016 von den Absichten, das Krankenhaus Hofheim (UFr.) in ein ambulantes Behandlungszentrum umzuwandeln, was die Schließung als Krankenhaus bedeuten würde. Auch die Geburtshilfe-Abteilung des Krankenhauses Haßfurt solle mittelfristig geschlossen werden.

Proteststürme aus der Bevölkerung gegen diese Überlegungen erfolgten umgehend. Nachdem sich an den roten Zahlen laut jüngsten Presseberichten nichts geändert hatte, soll nun im laufenden Jahr 2017 eine Entscheidung getroffen werden.

Aktuelle Lage

Beim gesundheitspolitischen Arbeitskreis der CSU am 12. Januar 2017 in Augsfeld teilte Landrat Wilhelm Schneider laut Zeitungsberichten mit, dass man derzeit (Stand Januar 2017) von einem Klinik-Defizit in Höhe von 3,25 Millionen Euro für das laufende Jahr ausgehe. 2016 habe es 3 Millionen Euro betragen.

Im April 2017 rechne man mit der Fertigstellung eines Gutachtens, dessen Ergebnisse bei den Entscheidungen, die nun anstehen, berücksichtigt werden sollen. Über den Befund des Gutachtens soll dann auch die Öffentlichkeit informiert werden.

Der Landrat verwies in diesem Zusammenhang auf ähnliche Probleme in anderen Landkreisen. So würden im Landkreis Main-Spessart drei Kliniken geschlossen und durch einen Neubau in Lohr am Main ersetzt.

Situation im Landkreis Rhön-Grabfeld

Ein Blick in den Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld zeigt: dort wurden 2004 das Krankenhaus in Bad Königshofen und 2006 das in Mellrichstadt (Bilder: ib-federlein.deib-federlein.de) geschlossen. Letzteres wurde im Zeitraum von Juli bis Dezember 2009 abgebrochen, die Kosten dafür beliefen sich auf etwa 0,5 Millionen Euro. Übrig blieben 13.000 Tonnen Bauschutt; heute befindet sind an dieser Stelle ein Wohnheim der Lebenshilfe.   

Siehe auch: Osthessen-News vom 31.08.2009
(ibg, 12.1.2017)

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HAUSÄRZTE • Förderanreize des Ministeriums

Hausärzteprogramm für das Land

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Die bayerische Gesundheitsministerin, Melanie Huml, möchte mit einem Paket an Maßnahmen künftig mehr angehende Mediziner für die Arbeit in ländlichen Regionen gewinnen.

Laut einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 15. Januar 2017 wies die Ministerin darauf hin, dass in Bayern derzeit jeder dritte Hausarzt über 60 Jahre alt sei.

Deshalb sollen künftig „bis zu fünf Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern für Studierende vorgehalten werden, die sich verpflichten, später als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die bereits unterversorgt sind oder von Unterversorgung bedroht sind. Gesundheits- und Wissenschaftsministerium in Bayern arbeiten derzeit an der konkreten Ausgestaltung.“

Außerdem sollen „Medizinstudierende künftig 500 Euro statt wie bisher 300 Euro monatlich bekommen, wenn sie sich verpflichten, nach ihrem Abschluss ihre fachärztliche Weiterbildung im ländlichen Raum zu erwerben und dann noch mindestens fünf Jahre dort tätig zu sein. Die neue Regelung soll ab Juli dieses Jahres gelten.“

Bislang würden bereits 117 Studenten/-innen gefördert, die Landarzt/-ärztin werden wollten.

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